Das Festival „Jamel rockt den Förster“ ist vorbei, doch es steht erneut im Zentrum eines politischen Streits zwischen CDU und SPD. Diese 18. Auflage, die ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Vielfalt setzen soll, wird von Kontroversen überschattet, die sich vor allem um den CDU-Landrat Tino Schomann und den Frontmann der Toten Hosen, Campino, drehen.
Campinos Kritik und die Reaktionen
Campino beschuldigte Schomann, mit der AfD zu paktieren und die Prinzipien der CDU zu verraten. Diese Vorwürfe führten zu heftigen Reaktionen von verschiedenen politischen Akteuren. Der CDU-Landesvorsitzende Daniel Peters bezeichnete Campinos Kritik als „plumpe Hetze“ und betonte, dass solche Aussagen nicht zur Förderung der Demokratie beitrügen. Peters forderte ein Einschreiten der SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gegen die Aussagen von Jutta Bieringer, die die behördlichen Auflagen kritisierte.
Die Rolle der SPD und die Festivalveranstalter
Ministerpräsidentin Schwesig äußerte sich nicht direkt zu den Vorwürfen gegen Schomann, unterstützte jedoch die Festivalinitiatoren Birgit und Horst Lohmeyer für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus. Schomann betrachtet die Vorwürfe gegen seine Person als diffamierend und kündigte rechtliche Schritte an. Die Lohmeyers wiederum sehen sich durch Verwaltungshürden schikaniert und haben sich mehrfach juristisch gegen Auflagen gewehrt.
Rechtliche und ökologische Kontroversen
Ein besonders umstrittenes Thema war das Verbot von Glasflaschen auf dem Festivalgelände, welches letztlich vom Oberverwaltungsgericht Greifswald bestätigt wurde. Auch das Bundesverfassungsgericht lehnte eine Beschwerde der Veranstalter ab. Dazu kritisierte der BUND die kurzfristige Wegsperrung aufgrund angeblicher Vorkommen der Rotbauchunke als fragwürdig und instrumentalisiert. Der Landkreis hatte keine eindeutigen Beweise für die Anwesenheit der Amphibienart vorgelegt.
Fazit
Der Streit um das Festival „Jamel rockt den Förster“ zeigt die Spannungen zwischen politischen Akteuren und der Zivilgesellschaft auf. Während die Veranstalter sich für Toleranz und Vielfalt einsetzen, stehen sie im Fokus einer Debatte über politische Neutralität und Verwaltungsentscheidungen. Die Diskussion um das Festival verdeutlicht die Herausforderungen im Umgang mit Rechtsextremismus und den Schutz demokratischer Werte.