Die Tierparks und Zoologischen Gärten in Mecklenburg-Vorpommern locken mit freiem Eintritt für Kinder erneut zum traditionellen Landeszootag. Nach Angaben des Zooverbandes beteiligen sich an diesem Freitag 16 Einrichtungen an der Aktion, bei der nicht nur über Haltung und Zucht von Tieren in Gefangenschaft informiert wird. Es gibt auch Mitmachangebote, die sich speziell an Kinder richten. Die feierliche Eröffnung des Zootages findet in Wismar statt.
In Schwerin und Güstrow können Kinder mit Keschern Kleingetier aus Tümpeln holen und in Forschercamps unter dem Mikroskop betrachten. Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund veranstaltet Familienrallyes und bietet Besuche bei den Pinguinen im Ozeaneum. Das Müritzeum in Waren lädt zur Entdeckungstour auf das Gründach, im Vogelpark Marlow gibt es Kinderführungen zum Thema Artenschutz und im Zoo Rostock ein Infomobil mit Überraschungsboxen zur Nachhaltigkeit. Der Tierpark Grimmen plant eine Tiertaufe bei den Kunekune-Schweinen.
Tierpfleger geben Auskunft
„Unsere Zoos sind Orte der Verantwortung, der Forschung und vor allem der Faszination – und der Landeszootag macht das jedes Jahr für zehntausende Kinder und ihre Familien erlebbar“, sagte Tim Schikora. Der Vorsitzende des
Landeszooverbandes und Direktor des Zoos Schwerin ermunterte dazu, Pfleger und Personal direkt anzusprechen. „Das sind Profis, die viel über die Tiere erzählen können. Und die Geschichten sind spannender, als die Angaben auf den Tafeln an den Gehegen“, versicherte Schikora.
Seit 15 Jahren gibt es den gemeinsamen Landeszootag, seit sechs Jahren haben Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren an dem Tag freien Eintritt. Das Land gewährt dafür jährlich finanzielle Unterstützung in Höhe von 190.000 Euro. Nach Überzeugung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist der Landeszootag Werbung für die Zoos und Tierparks im Land. „Wer einmal einen Tag im Zoo verbracht hat, kommt meist gerne wieder oder möchte noch andere Tierparks im Land kennenlernen“, sagte sie.
Drei Millionen Besucher im Jahr
Rund drei Millionen Menschen besuchen nach Angaben des Zooverbandes jährlich die zoologischen Einrichtungen des Landes, etwa 50.000 als Besitzer von Jahreskarten regelmäßig. In der Obhut der Tiergärten leben insgesamt etwa 37.000 Tiere. Darunter sind rund 3.500 Säugetiere, 5.200 Vögel und 13.000 Fische. Die Zoos im Land sind an sogenannten Erhaltungszuchtprogrammen für 115 gefährdete Tierarten beteiligt, wie zum Beispiel Breitmaulnashorn, asiatischer Löwe oder Schwarzspitzenriffhai.
Zum Programm des Landeszootages gehören erneut auch Schaufütterungen. Das Töten von Zootieren und Verfüttern an Fleischfresser wie Löwen oder Wölfe hatte zuletzt bundesweit für Proteste von Tierschützern gesorgt. Fachleute hatten allerdings darauf verwiesen, dass überzählige und alte Tiere schon immer auch als Tierfutter verwendet wurden. Zudem entspreche die Verfütterung ganzer Tiere der natürlichen Nahrungsaufnahme von Wildtieren, sagte Schikora. Auch aus privaten Haltungen erhielten die Zoos im Land Tiere. Deren Einsatz als artgerechtes Futter sei sinnvoller als sie zum Abdecker zu bringen.