Die Nutzung von Sporthallen und Sportplätzen in Wismar wird teurer. Die Bürgerschaft hat am Donnerstagabend einer neuen Benutzungs- und Entgeltordnung zugestimmt, die erstmals seit 2018 wieder höhere Gebühren vorsieht. Die Stadt begründet den Schritt mit deutlich gestiegenen Betriebs- und Unterhaltungskosten der Sportstätten.
Für Vereine bedeutet die Entscheidung spürbare Mehrkosten. Die Nutzung der Spielfläche in der derzeit noch sanierten Stadthalle steigt von bislang 1,30 Euro auf vier Euro pro Stunde. Auch im Kurt‑Bürger‑Stadion werden die Preise angehoben: Statt fünf Euro zahlen Vereine künftig zehn Euro pro Stunde für das Spielfeld. Private Sportgruppen hingegen werden etwas entlastet. Ihre Gebühr sinkt von 75 auf 70 Euro pro Stunde.
Eine wesentliche Änderung betrifft Kinder und Jugendliche. Unter 18‑Jährige erhalten Hallen- und Platzzeiten künftig nicht mehr kostenlos, sondern zahlen die Hälfte des Erwachsenentarifs. Die Stadtverwaltung begründet diesen Schritt damit, dass in der Vergangenheit viele kostenlose Zeiten reserviert, aber nicht genutzt wurden. Dadurch seien andere Gruppen blockiert worden.
Nach Angaben von Senator Michael Berkhahn lag der Kostendeckungsgrad der Sportstätten bislang bei unter sechs Prozent. Mit den neuen Gebühren sollen künftig knapp neun Prozent der Ausgaben gedeckt werden. Gleichzeitig investiert die Stadt massiv in ihre Infrastruktur: Die Stadthalle soll Anfang des kommenden Jahres für rund 17 Millionen Euro fertiggestellt werden, und auch der Ersatzbau der alten Sporthalle im Friedenshof nähert sich mit geschätzten 11,5 Millionen Euro den letzten Bauphasen.
In den vergangenen Wochen hatte es öffentliche Kritik an der Gebührenerhöhung gegeben. Bürgermeister Thomas Beyer räumte ein, dass die Kommunikation im Vorfeld unzureichend gewesen sei. Man hätte früher und direkter mit den betroffenen Vereinen sprechen müssen, bevor die neuen Entgelte in den Ausschüssen beraten wurden. Grundsätzlich, so Beyer, lägen die Wismarer Gebühren weiterhin im unteren Drittel im Vergleich zu den Preisen im Landkreis und in Schwerin.
Wann die neue Benutzungs- und Entgeltordnung in Kraft tritt, steht noch nicht fest.