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Merz: „Wer normal verdient, muss Wohneigentum erwerben können“

Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine Wende in der Baupolitik gefordert und erschwingliches Wohneigentum für Durchschnittsverdiener verlangt. „Ich will es auf einen ganz einfachen Nenner bringen: Wir bauen in Deutschland zu teuer, zu kompliziert, und es dauert alles viel zu lange“, sagte Merz auf dem Tag der Bauindustrie in Berlin. Wahrscheinlich fehlten in Deutschland 500.000 Wohnungen. „Wir müssen einfacher bauen, wir müssen seriell bauen“, sagte er. „Ich appelliere auch an die Gemeinden, Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen Bauland.“ Zudem seien dann schnellere Genehmigungsverfahren nötig.

Leider gebe es keine einheitliche Bauordnung in Deutschland, sondern 16 verschiedene in den Bundesländern, sagte Merz. Die Bundesregierung sei aber entschlossen, das Thema anzupacken, „sodass sich eine durchschnittlich verdienende Familie in Deutschland im Regelfall auch Wohneigentum leisten kann“. Das sei man den Menschen schuldig. „Wer normal verdient, der muss ein normales Wohneigentum erwerben können. Es ist inakzeptabel, dass es in Deutschland in vielen großen Städten überhaupt nicht mehr geht“, fügte der Kanzler hinzu.

„Können nicht pauschal sagen, die Deutschen arbeiten zu wenig“

Der Bundeskanzler relativierte zudem seine Aussage, dass in Deutschland mehr gearbeitet werden müsse, damit das Land seinen Wohlstand sichern kann. „Wir können nicht so ganz pauschal sagen, die Deutschen arbeiten zu wenig“, sagte der CDU-Vorsitzende. Es gebe zwar in der Summe ein zu geringes Arbeitsvolumen. „Aber wir haben in Deutschland Gruppen, vor allen Dingen unter den Jüngeren, die sehr, sehr viel arbeiten“, fügte Merz hinzu. „Wir haben Millionen von Überstunden.“ Und in einigen Branchen gebe es „wirklich eine sehr, sehr hohe Arbeitsbelastung“.

Arbeitsbereitschaft und Arbeitszeit gingen jedoch mit zunehmendem Lebensalter zurück. Man müsse aufpassen, dass die Menschen, die noch leistungsfähig seien und arbeiten wollten, auch noch unter vernünftigen Bedingungen arbeiten könnten, mahnte der Kanzler. Er sei sehr gespannt auf die Wirkung der sogenannten Aktivrente, die einen ökonomischen Anreiz schaffen soll, auch noch über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten.

Merz‘ Bemerkungen, dass in Deutschland mehr gearbeitet werden müsse und man mit einer Vier-Tage-Woche und dem Schielen auf eine „Work-Life-Balance“ keinen Wohlstand sichere, waren auf deutliche Kritik etwa bei den Gewerkschaften gestoßen. Kritiker wiesen auch darauf hin, dass viele Frauen wegen fehlender Kinderbetreuungsangebote nur halbtags arbeiteten.

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