Straßen und Wege in Mecklenburg-Vorpommern bleiben für Radfahrer gefährlich. Nach dem Rekordjahr 2024 mit 14 getöteten Rad- und Pedelecfahrer zeichnet sich in Mecklenburg-Vorpommern keine Trendwende ab. Wie aus vorläufigen Daten des Innenministeriums in Schwerin hervorgeht, verunglückten im ersten Halbjahr 2025 auf Straßen und Radwegen im Land 701 Rad- und Pedelecfahrer. Das waren 13 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zur Zahl der Unfalltoten machte das Ministerium keine Angaben. Nach dpa-Recherchen kamen seit Jahresbeginn mindestens sechs Radfahrer auf Straßen oder Radwegen im Nordosten ums Leben und damit mehr als im gesamten Jahr 2023, als es zwei getötete Radfahrer gegeben hatte.
Bereits im Januar hatte es in Parchim und Grambow zwei tödliche Radunfälle gegeben. Ein 74-jähriger Radfahrer kam im Februar in Woldegk ums Leben.
Der Sommer erwies sich als besonders unfallträchtig. Allein im Juli starben drei weitere Menschen, nachdem sie mit ihren Rädern mit Autos oder anderen Radfahrern kollidiert waren. Drei der sechs Todesopfer in diesem Jahr waren älter als 80 Jahre.
Innenminister Christian Pegel, der die Entwicklung schon bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik für 2024 mit Sorge zur Kenntnis nahm, erneuerte seinen Appell zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme. „Der Anstieg ist nicht nur eine statistische Entwicklung – er bedeutet mehr verletzte und getötete Menschen auf unseren Straßen. Daher appelliere ich an alle Verkehrsteilnehmer, besonders aufmerksam und rücksichtsvoll zu sein. Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet – oft reicht ein kurzer Moment der Unachtsamkeit für schwere Folgen“, sagte der SPD-Politiker.
Er rief Radfahrer auf, zur Verringerung des Risikos von schweren Kopfverletzungen einen Helm zu tragen. „Ein Helm kann im Ernstfall Leben retten – und das mit einem vergleichsweise kleinen Aufwand, der aber im entscheidenden Moment den entscheidenden Unterschied machen kann“, sagte Pegel. Nach seinen Angaben trugen neun der 2024 im Land tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer keinen Helm.
Nach Jahren des Rückgangs war die Zahl der Verkehrstoten in Mecklenburg-Vorpommern 2024 wieder deutlich nach oben geschnellt, obwohl das Unfallgeschehen insgesamt rückläufig war. 93 Menschen kamen auf den Straßen im Nordosten ums Leben. Das waren 36 mehr als im Jahr davor und so viele wie zuletzt 2015. Ein Drittel des Zuwachses ging auf die drastische Zunahme bei getöteten Radfahrenden zurück.