Der Stralsunder Verein Dorfkirchen in Not ist für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für den Erhalt kleiner Kirchen mit dem Landesdenkmalpreis Mecklenburg-Vorpommerns geehrt worden. Kulturministerin Bettina Martin (SPD) überreichte den mit 4.000 Euro dotierten Preis im Rahmen des bundesweiten Tages des offenen Denkmals, der mit einer Festveranstaltung im Schloss von Penkun (Landkreis Vorpommern-Greifswald) feierlich begangen wurde.
Der Preis ist dem mecklenburgischen Altertumsforscher, Archivar und Konservator Friedrich-Lisch (1801-1883) gewidmet und wird seit 2008 vergeben. Den damit verbundenen Denk mal!-Preis für Kinder und Jugendliche erhielt die Junge Gemeinde Loitz (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Mit dem Preisgeld von 700 Euro wurde ein Filmprojekt von Schülern gewürdigt, das die Restaurierung der Wappentafeln der dortigen Kirche dokumentiert.
Mehr als 250 Angebote in MV zum Tag des offenen Denkmals
In ganz Mecklenburg-Vorpommern hatten aus Anlass dieses Denkmaltages viele geschichtsträchtige Gebäude ihre Türen geöffnet, darunter Kirchen, ehemalige Gutshäuser, Schlösser, sonst nicht zugängliche historische Wohnbauten und auch technische Einrichtungen. Vor dem Schweriner Schloss, in dem Sonderführungen angeboten wurden, erinnert seit dem Denkmaltag eine Bronzeplakette an die Aufnahme des Residenzensembles in die Unesco-Welterbeliste. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als Initiatorin des Tages des offenen Denkmals konnten Interessierte im Nordosten aus landesweit mehr als 250 Angeboten auswählen.
Mecklenburg-Vorpommern sei reich an Denkmalen und historischen Zeugnissen, die es für nachfolgende Generationen zu erhalten gelte, sagte Martin. Dazu gehörten auch die vielen kleinen Dorfkirchen, die mehr seien als
Orte des Glaubens. „Sie sind Ortsmarke, Erkennungszeichen und sie
sind wichtig Orte der Begegnung. Gemeinden und ehrenamtlich
Engagierte bieten Kulturveranstaltungen, Lesungen, einen Mittelpunkt
für das soziale Leben“, erklärte die Ministerin. Das Land stelle bis 2029 weiterhin jährlich mehr als 3,5 Millionen Euro für die Sanierung von Kirchengebäuden bereit.
Der finanzielle Bedarf allerdings ist weit höher. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte angekündigt, in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern wenigstens 32 Denkmale mit rund 570.000 Euro zu fördern, darunter die Heiligen-Geist-Kirche in Wismar.
Motto: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“
Seit mehr als 30 Jahren öffnen, koordiniert durch die Stiftung, immer am zweiten Sonntag im September deutschlandweit Denkmäler, um auf Leistungen und Notwendigkeiten beim Erhalt historischer Bauwerke aufmerksam zu machen. Daran beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren alljährlich Einrichtungen, Vereine und Privatpersonen in weit mehr als 2.000 Städten und Gemeinden. Über 5.000 Denkmäler werden so zugänglich. Der bundesweite Denkmaltag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.