Das Landgericht Rostock hat einen 45-jährigen Physiotherapeuten zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Der Mann hatte zu Beginn des Prozesses im September ein umfassendes Geständnis abgelegt. Laut Anklage soll er zwischen März 2020 und März 2025 insgesamt 17 Frauen im Alter von 15 bis 83 Jahren sexuell missbraucht haben – teils mehrfach.
Die Taten ereigneten sich in einer Physiotherapie-Praxis in Elmenhorst-Lichtenhagen. Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten fünf Vergewaltigungen, elf sexuelle Übergriffe und zwei Fälle von sexueller Belästigung vor. Die Verteidigung hatte eine mildere Strafe von drei bis vier Jahren gefordert, während die Staatsanwaltschaft viereinhalb Jahre beantragte.
Der Verurteilte zahlte den betroffenen Frauen bereits Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 115.000 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Ermittlungen und die juristische Aufarbeitung werfen ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Schutzmechanismen im Gesundheitswesen und die Notwendigkeit konsequenter Strafverfolgung bei sexualisierter Gewalt.