Montag, 29.Dezember 2025
5.1 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

... schon entdeckt?

Das könnte dich auch interessieren

inside

news aus deinem programm

audio.news+

die themen aus der redaktion

Preissturz bei Milchprodukten setzt Bauern in MV massiv unter Druck

Kurz vor Weihnachten sind die Preise für Milchprodukte in Deutschland drastisch gefallen. Während Verbraucher im Discounter plötzlich nur noch 99 Cent für ein Stück Butter zahlten, geraten viele Milchbauern in Mecklenburg‑Vorpommern in existenzielle Schwierigkeiten. Der Preisverfall trifft die Betriebe in einer Phase ohnehin hoher Kosten – und verschärft die wirtschaftliche Lage deutlich.

Butterpreis fällt von 2,50 Euro auf 99 Cent

Noch Mitte Dezember kostete Butter im Supermarkt rund 2,50 Euro. Innerhalb weniger Tage sank der Preis im Discounter auf unter einen Euro. Gleichzeitig erhielten die Landwirte für ihre Milch rund ein Drittel weniger Geld als zuvor. Bei der Agrargenossenschaft Lindenberg bei Stavenhagen sorgt das für große Sorgen. Der Betrieb bekommt derzeit nur 37 Cent pro Liter – zu wenig, um kostendeckend zu arbeiten.

Geschäftsführer Matthias Franke spricht von täglichen Verlusten in Höhe von rund 1.300 Euro. Die Lage sei so angespannt, dass es aktuell günstiger sei, die eigene Milch an die Kälber zu verfüttern, statt teures Milchpulver zuzukaufen. Am Alltag ändere das jedoch nichts: „Die Kosten bleiben, auch wenn die Einnahmen einbrechen“, so Franke.

Kritik an Marktmacht der Discounter

Auslöser des Preissturzes soll ein Preiskampf zweier großer Supermarktketten kurz vor Weihnachten gewesen sein. Für Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg‑Vorpommern, ist das ein strukturelles Problem. Er spricht von einer „Monopolwirtschaft“, die trotz Warnungen zugelassen worden sei. Die Politik habe es versäumt, rechtzeitig gegenzusteuern. Die Folge sei eine deutliche Schwächung der Landwirtschaft, die den Preisdruck der Handelsketten kaum noch abfedern könne.

Verbraucher spüren weiterhin hohe Lebensmittelpreise

Während die Bauern unter dem Preisverfall leiden, empfinden viele Verbraucher die kurzfristige Entlastung als willkommen. Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen müssen sich 45 Prozent der Befragten beim Einkaufen einschränken – deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen.

Verbandschefin Ramona Pop verweist darauf, dass die Lebensmittelpreise seit 2020 um mehr als 35 Prozent gestiegen sind. Die hohen Preise ließen sich nicht allein durch gestiegene Produktionskosten erklären. Pop fordert, dass die Bundesregierung genauer prüft, an welchen Stellen entlang der Lieferkette Preissteigerungen entstehen – vom Bauernhof bis zum Supermarktregal.

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.