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Arztpraxen in MV fehlen viele Medizinische Fachangestellte

In den Arztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern fehlen zahlreiche Medizinische Fachangestellte (MFA). Für viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sei das ein Problem, sagt die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KVMV). 

Mitte des vergangenen Jahres arbeiteten nach Angaben des Verbandes medizinischer Fachberufe (VMF) 6.422 MFA in Praxen in Mecklenburg-Vorpommern. „Die demografische Entwicklung spiegelt sich auch in diesem Beruf wider. Die Anzahl an Auszubildenden sinkt seit 2021“, sagt VMF-Präsidentin Hannelore König.

Viele MFA würden darüber hinaus den Beruf verlassen, „weil das Gehalt – im Vergleich zur Verantwortung für die Gesundheit, zum täglichen Stress und zu anderen vergleichbaren Gesundheitsberufen – zu niedrig ist“, sagt König.

Ärzte klagen über zunehmende Probleme

„Leider liegen uns keine Zahlen dazu vor, wie viele MFA-Stellen in den Praxen der niedergelassenen Ärzte unbesetzt sind“, sagt Grit Büttner von der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KVMV). „Allerdings berichten unsere Mitglieder über zunehmende Probleme bei der Personalgewinnung. Wir gehen auch davon aus, dass die Situation sich zukünftig eher noch verschärfen wird“, so Büttner.

Die Gründe für den Mangel sehe die KVMV vor allem im demografischen Wandel und weniger in der Attraktivität des Berufes. Der Beruf der MFA genieße nach wie vor ein hohes Ansehen. „Die Vielseitigkeit und die umfangreichen Kenntnisse führen leider auch dazu, dass in Praxen ausgebildete MFA auch gerne in andere Bereiche abgeworben werden. So stehen die Arztpraxen als Arbeitgeber in Konkurrenz zu Krankenhäusern, Krankenkassen und Heilmittelerbringern“, erklärt die KVMV-Sprecherin.

Auch VMF-Präsidentin König glaubt, dass der Mangel in Zukunft noch größer werden wird. „Denn einerseits gehen die geburtenstarken Jahrgänge in nächster Zeit in die Rente, und andererseits werden immer mehr MFA benötigt, um die Ärztinnen und Ärzte zu entlasten“, sagt sie. 

„Wettbewerbsverzerrung muss beseitigt werden“

Solange die Wettbewerbsverzerrung um Medizinische Fachangestellte zwischen niedergelassenen Arztpraxen und den Kliniken nicht beseitigt werde, werde sich der Mangel von MFA in den Arztpraxen weiter verschärfen. „Dies trifft insbesondere auf größere Städte und die Umgebung von Kliniken zu“, sagt König.

Dem VMF sei es in den vergangenen Jahren gelungen, deutliche Gehaltserhöhungen für MFA zu erzielen. Dennoch sei der Abstand zu vergleichbaren Berufen immer noch sehr groß. MFA hätten die gleiche Ausbildungsdauer wie Pflegefachkräfte und eine ebenso hohe Verantwortung für Patientinnen und Patienten, so die VMF-Präsidentin. 

Kassenärztliche Vereinigung setzt auf mehr Lehrstellen

„Das muss sich auch im Gehalt spiegeln. Die Voraussetzung dafür ist – wie in der Pflege – dass die Erhöhungen der Tarifgehälter gegenfinanziert werden und somit bei der Finanzierung der Leistungen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte vollumfänglich berücksichtigt werden.“

Um den Mangel zu lindern, setze sich die KVMV vor allem für eine Erhöhung der Zahl der Lehrstellen für MFA ein und habe deshalb eine Kampagne zur Ausbildung von MFA ins Leben gerufen, erklärt Sprecherin Grit Büttner.

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