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Börsengang von TKMS: Eine neue Ära für ThyssenKrupps Marinewerft

ThyssenKrupp plant, seine Marinewerft TKMS aus Kiel als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen. Die Entscheidung darüber wird heute auf einer Hauptversammlung von Aktionären getroffen, wobei sowohl Kleinaktionäre als auch große institutionelle Anleger über den möglichen Börsengang abstimmen.

Pläne und Auswirkungen des Börsengangs

Nach den Plänen von Management und Aufsichtsrat soll TKMS noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden. Auch nach diesem Schritt werden die Kieler Werft und die Essener Aktiengesellschaft durch den Mutterkonzern verbunden bleiben, der 51 Prozent der Anteile an TKMS halten soll. Die restlichen 49 Prozent der Aktien sollen den Aktionären von ThyssenKrupp übertragen werden.

Der geplante Börsengang zielt darauf ab, TKMS größere unternehmerische Freiheit zu verschaffen und neues Kapital für Investitionen an verschiedenen Standorten zu sichern. ThyssenKrupp-Chef Miguel Lopez betonte, dass durch den Börsengang die Möglichkeit entsteht, zu wachsen und am Standort Kiel bis zu 500 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Expansion ist aufgrund der hohen Auslastung der Werft notwendig, deren Auftragsbücher bis in die 2040er-Jahre gut gefüllt sind und einen Wert von 18 Milliarden Euro haben.

Expansion in Wismar

Neben Kiel plant TKMS auch die Expansion der Werft in Wismar, Mecklenburg-Vorpommern. Die Werft, die Ende 2022 übernommen wurde, soll ebenfalls U-Boote und Kriegsschiffe bauen. Geplant ist, die Zahl der Mitarbeitenden in Wismar von derzeit etwas über 100 auf bis zu 1.500 zu erhöhen. Aufträge aus Ländern wie Norwegen, Israel und Singapur liegen bereits vor, und auch für die Bundesmarine sollen Schiffe gebaut werden. Zudem plant TKMS, ab 2027 in Wismar das Forschungsschiff Polarstern 2 für extreme klimatische Regionen zu bauen.

Kritik der IG Metall

Die IG Metall kritisiert den geplanten Börsengang und sieht darin eine „vertane Chance“ der Bundesregierung. Die Gewerkschaft hätte sich stattdessen einen Einstieg der Bundesregierung bei TKMS gewünscht, um wichtige Fragen der Sicherheit zu klären. Eine Sprecherin der IG Metall betonte die Notwendigkeit eines staatlichen Engagements in dem Rüstungsunternehmen, insbesondere angesichts der veränderten Sicherheitslage seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Der Börsengang von TKMS steht somit nicht nur im Zeichen wirtschaftlicher Expansion, sondern auch im Spannungsfeld politischer und sicherheitspolitischer Diskussionen.

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