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Die Toten Hosen bei „Jamel rockt den Förster“ – die Reaktion des Landrats zu Neonazismus-Vorwurf

Das Festival „Jamel rockt den Förster“ wurde 2007 von Horst und Birgit Lohmeyer ins Leben gerufen. Das Ehepaar zog 2004 in das Dorf Jamel in Mecklenburg-Vorpommern, das seit den 1990er Jahren als Hochburg für Neonazis bekannt ist. Die Lohmeyers sahen sich als Demokraten in einer feindlich gesinnten Umgebung, in der Rechtsextreme versuchten, das Dorf nach einem völkischen Ideal zu gestalten. Das Festival dient als Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus.

Die Toten Hosen, eine der bekanntesten deutschen Punkbands, engagierten sich bereits im Jahr 2015 spontan mit einem Konzert in Jamel, nachdem die Scheune der Lohmeyers in Brand gesteckt worden war. Die Band betont, dass es bei ihrem Engagement nicht um die Bands selbst geht, sondern um den Kampf für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

Kontroversen und Herausforderungen

Aktuell steht das Festival im Zentrum politischer Kontroversen. Ein Bündnis aus Neonazis und einem parteiübergreifenden Zusammenschluss der Gemeinde Gägelow und des Landkreises Nordwestmecklenburg hat versucht, das Festival zu verhindern. Die Gemeindevertretung wird von der Wählergemeinschaft „Heimatliebe“ dominiert, die CDU führt den Landkreis an. Zu den schikanösen Maßnahmen gehörten plötzlich erhobene Pachtgebühren, der Vorwurf eines kommerziellen Zwecks sowie unverhältnismäßige Sicherheitsanforderungen. Diese Maßnahmen wurden jedoch größtenteils gerichtlich gekippt, sodass das Festival 2025 stattfinden kann.

„Jedes Jahr kommen namhafte Musiker nach Jamel, Bedrohungen der Neonazis dabei an der Tagesordnung. Jetzt die Versuche, das Festival zu verhindern: von Neonazis und einem parteiübergreifenden Bündnis der Gemeinde Gägelow und des Landkreises Nordwestmecklenburg, ein gemeinsames Vorhaben von Rechtsradikalen – Gemeindevertretung/Gemeinderat werden von der Wählergemeinschaft „Heimatliebe“ dominiert – und der den Landkreis führenden CDU, gegen ein demokratisches Musikfestival“, heißt auf den Seiten der Toten Hosen in den sozialen Netzwerken.

Tino Schomann, Landrat von Nordwestmecklenburg, wies die Vorwürfe der Nähe zu Neonazis entschieden zurück. Er betonte, dass das Handeln des Landkreises auf Grundlage des Versammlungsgesetzes erfolge, das für alle Veranstalter gleich gelte. Schomann kritisierte die Behauptungen der Festivalorganisatoren und bezeichnete sie als Diskreditierung staatlichen Handelns.

Besonders irritierend und enttäuschend ist, so Schomann, „… dass Frau Lohmeyer gestern das Verhalten der Behörden öffentlich als „skandalös“ bezeichnet und den Behörden sogar eine „böse Koalition“ mit rechten Kräften vorgeworfen hat. Damit wird nicht nur eine demokratische Institution diffamiert und diskreditiert, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landkreis – und mir persönlich – ein völlig unbegründeter Vorwurf angedichtet. Solche Aussagen sind verantwortungslos und respektlos gegenüber unserem Rechtsstaat. Deshalb werden wir diese Äußerungen zu bewerten haben“, sagt er abschließend. 

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