Freitag, 29.März 2024 | 06:47

EHEC-Fälle an mehreren Kitas in Nordwestmecklenburg

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Bereits Ende letzter Woche wurden dem Gesundheitsamt Nordwestmecklenburg erste positive Befunde von EHEC-Bakterien aus Stuhlproben von an Durchfall erkrankten Kindern gemeldet. Die erkrankten Kinder besuchten 3 unterschiedliche Kitas im Raum Lützow.

Die Infektionserkrankungen wurden entsprechend der Vorschriften zum Infektionsschutz am 20.11.20 an das LAGUS gemeldet. Nach ersten Ermittlungen wurden zunächst Stuhlbeprobungen über die jeweiligen Hausärzte bei weiteren Kindern der Einrichtungen veranlasst. Die Rückverfolgung der möglichen Übertragungswege führte zeitgleich zu einem Lebensmittel verarbeitenden Betrieb, der die Kitas beliefert. Dort wurden ebenfalls bei Mitarbeitern Stuhlproben veranlasst, von denen inzwischen 2 positiv auf EHEC getestet wurden.

Das Veterinäramt hat die Ermittlungen im Unternehmen aufgenommen, um herauszufinden, wie der Erreger in das Unternehmen gelangt ist.
Die inzwischen 4 betroffenen Kindertagesstätten liegen im Raum Lützow, Alle 4 betroffenen Einrichtungen wurden vom selben Lebensmittellieferanten beliefert. Zum Mittwochabend (25.11.) kam das Gesundheitsamt Nordwestmecklenburg so auf 18 bestätigte Infektionen mit dem EHEC-Erreger. Hauptsächlich haben sich Kita-Kinder mit dem Erreger angesteckt – nach Kenntnisstand des Gesundheitsamtes geht es den meisten davon den Umständen entsprechend gut. Die meisten Kinder haben leichte Krankheitsverläufe. Nur bei einigen Kindern kam es zu einer stärkeren Symptomatik, darunter auch zu starken Durchfall, teilweise mit Blut im Stuhl kam – was bei Infektionen mit diesem Erreger zum Krankheitsbild gehören kam. Zwei Kinder wurden mit solchen Symptomen im Krankenhaus vorstellig, wurden dort aber nicht stationär aufgenommen.

Der EHEC-Erreger gehört zu den als Coli Bakterien bekannten Familien der darmpathogener Keime. In Rücksprachen mit den Kita-Leitungen wurde diesen empfohlen, den übergeordneten Begriff „Darmpathogene Keime“ zu benutzen, um unnötige Panik zu vermeiden:
Seit der EHEC-Ausbruch 2011 mit fast 4.000 Erkrankungen ist die Abkürzung stark emotional aufgeladen und hätte Reaktionen provoziert, die dem gegenwärtigen Fallgeschehen nicht angemessen sind.

Die Ermittlungen von Gesundheitsamt und Veterinäramt dauern an.

EHEC-Infektionen verbreiten sich vor allem über Schmierinfektionen, also direkte oder indirekte Aufnahmen von Fäkalspuren und sind in vielen Tierausscheidungen zu finden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, weshalb bei Durchfallerkrankungen besonders auf die Einhaltung persönlicher Hygienemaßnahmen und die regelmäßige und gründliche Reinigung der sanitären Anlagen geachtet werden sollte. Diese Hygienemaßnahmen sollten über einen längeren Zeitraum angewandt werden, da sich EHEC-Bakterien recht lange im menschlichen Körper halten können.

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