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Festliches Abfischen der Karpfenteiche – Neuer Player dabei

Es ist wieder so weit: Die Karpfenernte beginnt im Nordosten. Wenn die Fischer in Wathosen in die Teiche steigen, vereint das große Netz durchs Wasser ziehen und es mit einer großen Menge silbriger, zappelnder Karpfen herausziehen, schlägt bei den Schaulustigen rundum das Herz höher. An diesem Wochenende wird unter anderem bei Fischer Andreas Frischke in Sternberg und den Müritzfischern in Boek abgefischt. Am folgenden Wochenende ist die Lewitz an der Reihe – auch dort begleitet ein kleines Volksfest das Ereignis.

Im vergangenen Jahr haben neun Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern Karpfen in Teichwirtschaften gezüchtet und am Ende des Jahres 41,7 Tonnen „geerntet“, wie das Statistische Landesamt berichtet. Zehn Jahre zuvor waren zehn Betriebe am Start, die zusammen 193,9 Tonnen Karpfen aus den Teichen holten.

Nachfrage rückläufig

„Es wird weniger Karpfen gekauft und gegessen“, sagt Steffen Steinbeck von den Müritzfischern. „Es ist weniger als zu DDR-Zeiten oder noch vor zehn Jahren.“ Deshalb setzen die Müritzfischer neben Karpfen auch Wels, Stör und Schlei in ihre Teiche und betreiben sie als Angelgewässer für Touristen.

Am Wochenende wird nach Steinbecks Worten ein vier Hektar großer Angelteich abgefischt – begleitet von einem Volksfest mit Händlern und frisch gebratenem Fisch. „Das wird sehr gerne gegessen.“ 

Bei der Karpfenernte werden die Teiche, die ein leichtes Gefälle aufweisen, nach und nach abgelassen, sodass am Ende die Fische mit dem sogenannten Wadennetz herausgeholt werden können, wie Hannes Wagner in Neuhof in der Lewitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim erzählt. 

160 Hektar Teiche mit Karpfen in der Lewitz

Wagner hat in diesem Jahr auf 160 Hektar Teichfläche die brachliegende Karpfenzucht in der Lewitz wiederbelebt. Eigentlich wurde er vom Land mit der Landschaftspflege in dem Gebiet betraut. „Damit verbunden war der Wunsch, die Karpfenzucht wiederzubeleben“, sagt er. 

Wagner kaufte im Frühjahr 5.000 kleine Karpfen, setzte sie aus und hofft jetzt auf reiche Ernte. Zahlreiche Besucher werden erwartet, wenn es ans große Abfischen geht. Verbunden ist die Aktion mit einem kleinen Volksfest mit Händlern, Kinderkarussell und Imbissständen. Frischer Fisch soll auch verkauft werden.

In alten Zeiten musste die Karpfenernte bis zum 11. November beendet sein, erzählen die Fischer. Die Karpfenteiche seien flach, damit sich im Frühjahr das Wasser schnell erwärmt. Sie könnten aber bei einem frühen Frost damit auch schnell zufrieren. Deshalb würden die Karpfen traditionell Ende Oktober, Anfang November herausgeholt und in tiefere Teiche umgesetzt. Traditionell aß man Karpfen zu Weihnachten und Silvester – die Fische wurden und werden auch heute noch dann frisch aus den sogenannten Hälterteichen geholt.

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