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Hackerangriff auf Polizei-Handys erneut Innenausschuss-Thema

Der Hackerangriff auf ein Software-Programm der Landespolizei, das den mobilen Datenaustausch und die Kommunikation der Beamten untereinander regelte, hat erneut den Innenausschuss des Landtags in Schwerin beschäftigt. Die Sitzung, zu der wieder auch Innenminister Christian Pegel (SPD) geladen war, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. 

Die Fraktionen hielten sich nach Ende der Beratungen mit Kommentaren zurück, da ein Großteil der erteilten Informationen als vertraulich eingestuft wurde. Doch schon zuvor hatten die Oppositionsparteien das Krisenmanagement Pegels kritisiert und vollumfängliche Aufklärung gefordert. 

Warnhinweise zu spät erkannt 

Früheren Angaben des Innenministeriums zufolge hatte es Anfang Juni über Server, die die Mobiltelefone der Beamten, die sogenannten mPol-Geräte, vernetzen, einen Angriff gegeben. Warnungen davor hatten den Angaben zufolge die zuständigen Stellen nicht oder zu spät erreicht. Eine Mail mit deutlichen Hinweisen auf ungewöhnliche Netzaktivitäten sei im Mailfach eines längst anderweitig tätigen Mitarbeiters unentdeckt geblieben, hieß es.

So konnten sich die bislang unbekannten Hacker mehrere Tage lang unbemerkt auf den beiden Servern der Landespolizei tummeln. Noch ist nicht endgültig geklärt, ob auch die etwa 4.000 Endgeräte bei dem Hackerangriff Schaden genommen haben. 

Ministerium: Keine Hinweise auf Datenabfluss 

Laut Ministerium gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass über die Handys heimlich Daten abgegriffen oder dort Schadsoftware installiert wurde. Bis das geklärt sei, würden die Mobiltelefone, mit deren Hilfe Streifenbeamte auch direkt Fahrzeug- und Personendaten abrufen konnten, nicht eingesetzt. Die Polizei ist derzeit wieder mit Funkgeräten unterwegs. 

Kurz nach Bekanntwerden des Angriffs hatte das Ministerium erklärt, dass die Mobilgeräte nur „für einige Tage nicht in vollem Umfang im Streifendienst genutzt werden können“. Das erwies sich als Trugschluss.

Server werden ausgetauscht 

Sicher ist nach Angaben Pegels, dass vorsorglich die beiden Server, die Ziel des Hackerangriffs waren, ausgetauscht werden. Die damit verbundenen Kosten bezifferte er mit einem niedrigen sechsstelligen Betrag. Die Rede ist von 200.000 und 250.000 Euro. Müssen auch die Mobilgeräte ersetzt werden, geht der Schaden in die Millionen. Doch geht Pegel nach eigenen Worten davon aus, dass dies nach Abschluss der stichprobenhaften Überprüfungen nicht nötig sein wird. Eine Garantie dafür gebe es aber nicht. 

Zu den Hintermännern des Angriffs laufen strafrechtliche Ermittlungen. Die Vorgehensweise lasse darauf schließen, dass es sich um ausländische Spionage gehandelt haben könnte, hieß es.

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