Dienstag, 23.April 2024 | 22:49

Hausärzte impfen nach Ostern auch Menschen ab 60 Jahren

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Mecklenburg-Vorpommern passt seine Impfstrategie an die neuen Richtlinien der Ständigen Impfkommission an und beginnt unmittelbar nach Ostern, Hausärzte stärker bei den Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einzubeziehen.

Sie können dann in eigener Regie auch Menschen impfen, die mindestens 60 Jahre alt sind und keiner bevorzugten Prioritätengruppen angehören. Dafür sollen die Ärzte in der kommenden Woche von Land 31 000 Dosen des Astrazeneca-Wirkstoffs erhalten und vom Bund weitere 20 000 Dosen. In den Impfzentren, die vielfach auch über Ostern arbeiten, soll das Tempo ebenfalls erhöht werden. Dazu sollen steigende Lieferungen und eine weitere Reduzierung der Sicherheitsreserven für Zweitimpfungen beitragen.

“Wir wollen unsere Impfkampagne im Land wesentlich beschleunigen”, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstagabend nach einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung ihres Kabinetts. Zuvor hatte die Regierung mit Vertretern der Kommunen und Ärzteverbände über das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Pandemie beraten.

Schwesig appellierte vor Beginn der Osterfeiertage an die Bevölkerung, die geltenden Corona-Schutzbestimmungen gerade auch bei Treffen in der Familie einzuhalten. Die neue Virus-Variante sei hoch ansteckend und immer mehr Infizierte müssten in Kliniken behandelt werden. “Achten Sie auf ihre eigenen Kontakte. Der Großteil der Ansteckungen findet im privaten Bereich statt. Hier kann Politik und hier will Politik nicht reinregieren. Hier setzen wir auf Ihre eigene Vernunft”, sagte Schwesig. Die Einhaltung der Reisebeschränkungen für Auswärtige werde jedoch streng kontrolliert. Schwesig warb um Verständnis, dass derzeit weder Urlaubsreisen noch Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern möglich seien.

Die Ständige Impfkommission hatte als Reaktion auf vereinzelte Komplikationen bei jüngeren Patienten empfohlen, das Mittel von Astrazeneca nur noch bei Menschen über 60 Jahre zu spritzen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) können Impfwillige dieser Altersgruppe von Freitag an über die Hotline oder die Internet-Plattform auch Termine für Impfungen mit Astrazenca in den Impfzentren des Landes vereinbaren.

Die bereits laufenden Impfungen von Grundschullehrern und Erzieherinnen sollen nur noch mit den Impfstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna erfolgen und bis zum 10. April abgeschlossen sein. Bisher seien knapp 5000 Lehrer und fast eben so viele Beschäftigte in Kindertagesstätten geimpft worden. Alle Über-80-Jährigen im Land haben den Angaben zufolge eine Einladung zur Impfung mit Biontech/Pfizer oder Moderna erhalten. Deren Impfungen sollen schnellstmöglich abgeschlossen werden. In Pflegeheimen lebende Senioren seien nahezu vollständig geimpft, hieß es.

Laut Gesundheitsministerium hat Mecklenburg-Vorpommern bislang rund 312 000 Impfdosen erhalten: 213 500 von Biontech/Pfizer, 21 600 von Moderna sowie 76 800 von Astrazeneca. Bis zum 18. April werde die Lieferung von weiteren 87 000 Dosen im Land erwartet, hieß es. Bis einschließlich Mittwoch seien im Land rund 246 000 Corona-Impfdosen verabreicht worden. 171 000 Menschen erhielten eine erste Impfung, knapp 76 000 auch die zweite.

Gesundheitsminister Glawe zeigte sich zuversichtlich, dass in Kürze auch mehr Corona-Schnelltests zur Verfügung stehen werden. Er gehe davon aus, dass die Lieferengpässe schnell abebben. Laut Glawe gibt es im Land rund 200 Stellen für kostenlose Schnelltests. Deren Zahl solle erhöht werden. Der Landesapothekenverband hatte am Donnerstag von zu wenigen Schnelltests berichtet. “Den Bedarf können wir noch nicht abdecken”, sagte Axel Pudimat, Vorsitzender des Landesapothekenverbandes.

Von kommenden Dienstag an wird die Testpflicht im Nordosten ausgeweitet. In allen Teilen des Bundeslandes, bis auf die Hansestadt Rostock, ist dann ein negativer Test auch für das Shoppen notwendig. Seit Mittwoch ist dies vielerorts bereits für körpernahe Dienstleistungen wie Friseure oder Kosmetikstudios notwendig. Kunden müssen laut Gesundheitsministerium maximal 24 Stunden vor dem Termin einen Corona-Test gemacht haben – entweder in der Apotheke, in einem Schnelltestzentrum oder mit einem gekauften Selbsttest vor Ort.

Offen blieb zunächst, wie es vom 12. April an in den Schulen des Landes weitergeht. Darüber werde in der kommenden Woche entschieden, hieß es. Die Osterferien enden am 7. April. An den folgenden Tagen laufe der Unterricht so, wie er im jeweiligen Landkreis vor Ostern organisiert gewesen sei.

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