Donnerstag, 11.Dezember 2025
10.1 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

... schon entdeckt?

Das könnte dich auch interessieren

inside

news aus deinem programm

audio.news+

die themen aus der redaktion

„Licht und Schatten“ bei Kinderrechten im Nordosten

Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht „Licht und Schatten“ bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist das Ergebnis des Kinderrechte-Index 2025, den das Kinderhilfswerk in Berlin vorgestellt hat.

Im Gesamtergebnis liege Mecklenburg-Vorpommern wie schon beim ersten Kinderrechte-Index 2019 bundesweit im Mittelfeld. So habe das Bundesland Stärken beim Recht auf Bildung, beim Recht auf Beteiligung und beim Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, erklärt das Kinderhilfswerk.

Hervorzuheben seien etwa die hohe Bildungsbeteiligungsquote in Kindertageseinrichtungen und der vergleichsweise geringe Einfluss des sozioökonomischen Status der Eltern auf den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen. „Positiv zu bewerten ist auch die Möglichkeit der Teilnahme an Kommunal- und Landtagwahlen ab 16 Jahren. Zudem gibt es gebührenfreie Kitas für alle Altersgruppen und vergleichsweise geringe Betreuungslücken“, erklärt Anne Lütkes, die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Zu wenig Angebote bei psychischen Problemen beklagt

Sie hoffe sehr, dass Mecklenburg-Vorpommern den Kinderrechte-Index zum Anlass nehme, seine Bemühungen zu verstärken. Sehr viele Kinder und Jugendliche, die für den Kinderrechte-Index befragt wurden, schätzten die Angebote zur Unterstützung bei psychischen Problemen in Mecklenburg-Vorpommern als schlecht ein. Auch das Angebot von Bus und Bahn außerhalb von Schulzeiten sei unzureichend.

In der Kindertagesbetreuung lande Mecklenburg-Vorpommern beim Personal-Kind-Schlüssel im Ländervergleich weit auf den hinteren Plätzen. „Und auch bei der Zahl der Jugendclubs und Jugendtreffs ist noch Luft nach oben, ebenso wie bei der Bereitstellung altersgerechter Informationsmaterialien durch Gerichte für Kinder und Jugendliche, die an strafrechtlichen Verfahren beteiligt sind“, sagt Lütkes weiter.

Im Gesamtergebnis schneiden Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig- Holstein und Thüringen überdurchschnittlich ab. Hier würden Kinderrechte vergleichsweise am besten umgesetzt. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt sind unterdurchschnittlich eingeordnet.

Immer noch ein „föderaler Flickenteppich“

Der Index mit insgesamt 101 Kinderrechte-Indikatoren untersucht die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in den Bundesländern. Dabei wurden sechs Kinderrechte in den Mittelpunkt gestellt: das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Schutz, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung und das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.

33 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland stehe man im Hinblick auf die Kinderrechte weiterhin vor einem föderalen Flickenteppich, erklärt Lütkes. Der Kinderrechte-Index 2025 zeige deutlich auf, dass die Chancen junger Menschen nicht nur aufgrund ihres Elternhauses, sondern auch regional sehr unterschiedlich verteilt seien. „Von gleichwertigen Lebensverhältnissen kann insbesondere bezogen auf die Kinderrechte keine Rede sein. Der Wohnort entscheidet vielfach darüber, inwiefern Kinderrechte verwirklicht werden“, sagt Anne Lütkes.

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.