Freitag, 19.April 2024 | 20:55

MV-Werfen unter Rettungsschirm: Mutterkonzern in Nöten

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Angesichts finanzieller Probleme des asiatischen Genting-Konzerns, zu dem auch der MV Werften-Verbund gehört, hat das Land Mecklenburg-Vorpommern die Absicht bekräftigt, den Schiffbau mit Staatshilfen zu stützen.

„Das Ziel der Landesregierung ist unverändert, dass die MV Werften unter den Rettungsschirm des Bundes kommen. Daran arbeiten alle Beteiligten intensiv weiter“, heißt es in einer am Donnerstag in Schwerin verbreiteten Erklärung von Wirtschafts- und Finanzministerium. Ein Antrag auf Gewährung der Bundeshilfen wurde dem Vernehmen nach bereits eingereicht. Der in Hongkong ansässige Mutterkonzern der MV-Werften hatte am Mittwoch angekündigt, vorübergehend alle Zahlungen an Gläubiger und Banken einzustellen. Genting leide zunehmend unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, insbesondere weil Kreuzfahrten als eines der Kerngeschäfte derzeit kaum noch möglich und auch die Gewinne aus Glücksspiel und Vergnügungsparks massiv gesunken seien. Der Aktienhandel wurde für zwei Tage ausgesetzt.

Mit Hilfe des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes soll die Finanzierung der milliardenschweren Schiffsneubauten für den asiatischen Kreuzfahrtmarkt nun gesichert werden. Die MV Werften hoffen auf 570 Millionen Euro. Das Land hatte seinen Bürgschaftsrahmen bereits aufgestockt.

Der Multikonzern Genting hatte 2016 die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf bauen zu lassen. Die erteilten Aufträge reichten weit in die Zukunft und versprachen sichere Arbeitsplätze für zuletzt insgesamt 3100 Beschäftige. Doch wurden in Folge der Corona-Pandemie und fehlender Einnahmen die Arbeiten auf den Werften im März eingestellt. Bis zum Jahresende wurde Kurzarbeit beantragt.

In Schwerin äußerte sich die oppositionelle Linksfraktion besorgt und verlangte Aufklärung. „Wir erwarten von der Ministerpräsidentin des Landes, dass sie auf der kommenden Landtagssitzung öffentlich über die Lage und die Strategie der Landesregierung informiert. Wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen, gilt es, die Lage neu zu bewerten“, sagte Fraktionschefin Simone Oldenburg.

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