Die Dauerbelastung für Pflegekräfte schlägt sich nach Erhebungen der Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern auch in einem vergleichsweise hohen Krankenstand der Mitarbeiter nieder. Nach Angaben der Ersatzkasse waren Beschäftigte in der Pflege im vergangenen Jahr im Nordosten durchschnittlich 32,6 Tage krankgeschrieben. Damit liege der Krankenstand in der Pflege weiterhin auf einem hohen Niveau und im bundesweiten Vergleich deutlich über dem Durchschnitt in der Branche von 28,5 Tagen.
„Die Fehlzeiten der Pflegekräfte sind auch nach wie vor deutlich höher als in anderen Berufsgruppen“, erklärte TK-Landeschefin Manon Austenat-Wied. Nach Erhebungen der Krankenkasse auf Basis von Krankendaten ihrer Versicherten beliefen sich die Fehlzeiten über alle Beschäftigungsgruppen hinweg im vergangenen Jahr auf 24,6 Tage.
Mit Gesundheitsprävention für besseres Umfeld sorgen
„Tag für Tag leisten die Pflegefachkräfte in unserem Land Außergewöhnliches, häufig zulasten ihrer eigenen Gesundheit“, konstatierte Austenat-Wied. An die Pflegeunternehmen appellierte sie, für ein gesundes und unterstützendes Arbeitsumfeld zu sorgen und so auch die Attraktivität des Berufes zu steigern. „Pflegekräfte sind von unschätzbarem Wert und in unserer alternden Gesellschaft unentbehrlich“, betonte die TK-Chefin und verwies auf bestehende Angebote zur Gesundheitsprävention.
Für die aktuelle Studie wurden nach Angaben von Austenat-Wied im Nordosten die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von 103.000 bei der TK versicherten Erwerbspersonen ausgewertet. In Mecklenburg-Vorpommern zählt die TK nach eignen Angaben knapp 224.000 Versicherte und gehört damit zu den größten Ersatzkassen.
Bereits Mangel an Pflegekräften
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern rund 21.000 Pflegekräfte in mehr als 1.000 Einrichtungen und Diensten der Langzeitpflege. Mehr als 120.000 Menschen seien pflegebedürftig, Tendenz steigend.
Der im Herbst 2023 im Land initiierte „Pakt für Pflege“ soll helfen, Fachkräfte zu halten und die Pflege-Angebote auch im ländlichen Raum sicherstellen zu können. In der jüngeren Vergangenheit hatten bereits Pflegeeinrichtungen wegen Personalmangels schließen müssen.