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Regierungsbericht: Bildung schützt vor Einsamkeit im Alter

Ein hoher Bildungsgrad, ein gutes soziales Netzwerk und Engagement im Ehrenamt können Schutz vor Einsamkeit im Alter bieten. Das geht aus dem Abschlussbericht des Runden Tischs gegen Einsamkeit hervor, den die Landesregierung in Schwerin veröffentlicht hat.

In dem Bericht heißt es, dass sich in der Forschung Belege dafür finden, dass Personen mit höherer formaler Bildung seltener von Einsamkeit betroffen sind. Sie pflegen in der Regel mehr soziale Kontakte und gehen vielfältigeren sozialen Aktivitäten nach. Betrachte man die Gruppe Älterer mit niedriger formaler Bildung, so seien 17,2 Prozent von ihnen von Einsamkeit betroffen, während nur 7,5 Prozent der Älteren mit hoher Bildung einsam seien. Von diesem Schutz profitierten Frauen deutlich geringer als Männer (12,9 Prozent versus 3,7 Prozent).

Der Bericht nennt außerdem eine gute wohnortnahe Infrastruktur mit altersgerechten Wohnbedingungen und eine gute Gesundheit, um im Alter nicht zu vereinsamen. Der Runde Tisch mit Seniorenvertretern, Vertretern von Kommunen und Wohlfahrtsverbänden sowie Wissenschaftlern war den Angaben zufolge vor zwei Jahren gebildet worden.

Bibliotheken und Seniorentreffs wichtig

Von hoher Bedeutung sind dem Bericht zufolge Begegnungsstätten, Mehrgenerationenhäuser, Seniorentreffs, Bibliotheken, Sportplätze, Dorfgemeinschaftshäuser und Veranstaltungsräume. Der Abschlussbericht empfiehlt, derartige Orte möglichst kosten- und konsumfrei zu gestalten und mit kleinen Mahlzeiten zu verknüpfen, damit die Menschen sich Begegnung oder auch freiwilliges Engagement leisten können.

Sozialstaatssekretärin Sylvia Grimm betonte: „Es ist wichtig, älteren Menschen Engagement und Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen, die Medienkompetenz zu stärken und die gesundheitliche Prävention zu stärken.“ Sport und kulturelle gesellige Aktivitäten böten Gemeinschaft und Begegnung. Die Entscheidungen für Interessen nach dem Beruf sollte nach ihren Worten möglichst bereits in der Phase der beruflichen Tätigkeit getroffen und vorbereitet werden.

Vereinsamung im Alter: Unterschätztes Phänomen

Der ländliche Raum mit dünner Besiedlung und langen Wegen braucht dem Bericht zufolge besondere Aufmerksamkeit. Treffpunkte „in Pantoffelnähe“, die nichts kosten, sind demnach wichtig. Auch der Mobilität im Alter komme eine besondere Bedeutung zu. Unabdingbar seien überdies Parkanlagen, Kleingartenvereine, Mehrgenerationenspielplätze, sogenannte Plauderkassen und Plauderbänke.

Die Vereinsamung im Alter ist dem Bericht zufolge ein weit verbreitetes und oft unterschätztes Phänomen, das tiefgreifende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von älteren Menschen haben könne. In Mecklenburg-Vorpommern ist laut Sozialministerium bereits mehr als jeder Vierte über 65 Jahren alt. Außerdem leben den Angaben zufolge in MV besonders viele Menschen allein – 23 Prozent aller Einwohner. Mit steigendem Lebensalter nehme dieser Anteil deutlich zu. Die Wahrscheinlichkeit, einsam zu sein, sei für Alleinlebende vergleichsweise höher, so Staatssekretärin Grimm.

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