Montag, 02.Dezember 2024 | 09:26

Umbruch vor Leverkusen-Jagd: Vincent Kompany, der FC Bayern und ein riesiges Kaderrätsel

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Xabi Alonso war sofort wieder in seinem Element. Erst verfolgte der Meistertrainer beim Trainingsauftakt von Bayer Leverkusen die Übungen mit verschränkten Armen und konzentriertem Blick, dann rief der Spanier bei herrlichem Sonnenschein klare und zackige Kommandos über den Platz. Während sein Herausforderer Vincent Kompany am heutigen Montag zunächst nur die Leistungstests von Bayern München überwachte, legte Alonso richtig los. Die Mission ist klar: Titelverteidigung.

„Die letzte Saison war ohne Frage wunderschön“, sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes: „Aber hier neu zu starten, neue Herausforderungen anzunehmen, neue Chancen zu haben, vielleicht neue Schwierigkeiten auch, das macht mir Spaß.“ Die Zielsetzung sei nicht groß „anders als im letzten Jahr“, sagte Rolfes, in der Spitzengruppe der Bundesliga „wollen wir natürlich mitmischen und wieder unser Bestes geben“. Neben den Bayern nannte der Manager noch Borussia Dortmund und RB Leipzig als Konkurrenten um den Titel.

Alonso ließ seine Spieler in der Leverkusener Sonne ordentlich schuften, danach wurden fleißig Autogramme geschrieben, natürlich war die Unterschrift von Alonso besonders gefragt. Neben den Turnierfahrern um den neuen Europameister Alejandro Grimaldo, Copa-América-Sieger Exequiel Palacios (Argentinien) sowie DFB-Star Florian Wirtz fehlte aber auch ein Spieler unentschuldigt – nämlich Sardar Azmoun. Der Iraner schwänzte den Trainingsauftakt. „Wir müssen klären, was da los ist“, sagte Rolfes.

Doch Azmoun bedeutet für Bayer nur ein Problemchen, der Angreifer spielte unter Alonso in der Vorsaison ohnehin nicht die große Rolle. Dafür konnten die Leistungsträger unter den Double-Gewinnern gehalten werden, hinzu geholt wurden bisher Aleix Garcia vom FC Girona, der spanischen Sensationsmannschaft im Vorjahr, sowie Jeanuel Belocian (Stade Rennes). Rolfes erwartet deshalb keinen „großen Umbruch“ mehr im Kader.

Ganz anders die Bayern. Der neue Trainer Kompany startete seine schwierige Aufgabe in München nach einer titellosen und verkorksten Saison mit einigen Fragezeichen. Zwar wurden in Joao Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito schon drei kostspielige Transfers getätigt, doch die dringend benötigten und wohl über 200 Millionen Euro teuren Aufräumarbeiten am Luxus-Kader sind noch längst nicht abgeschlossen.

So basteln die Bayern noch an den Verpflichtungen des bisherigen Leverkusener Abwehrchefs Jonathan Tah und von Xavi Simons, der in der vergangenen Saison in Leipzig spielte, aber Paris St. Germain gehört. Und so lautet die große Frage: Wer muss bzw. soll gehen, damit überhaupt Geld und Platz für die neuen Stars da ist? Gerüchte gab es zuletzt um Joshua Kimmich (FC Barcelona), Matthijs de Ligt (Manchester United), Kingsley Coman (PSG), Alphonso Davies (Real Madrid), Serge Gnabry, Min-Jae Kim (Inter Mailand) und Leon Goretzka (Juventus Turin). Problem: Alle haben noch gültige Verträge und beziehen teils horrend hohe Gehälter.

Doch Kompany sprüht vor Tatendrang. „Ich bin motiviert. Mein Lifestyle ist die Arbeit, die ich liebe. Ich bin all-in“, hatte der Belgier bei seiner Vorstellung gesagt. Die Jagd auf Alonso und Co. ist spätestens seit diesem Wochenstart eröffnet.

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