Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern erhebt schwere Vorwürfe gegen die Zustände in der Flüchtlingsunterkunft Haffburg in Wismar. Nach Angaben des Rates gibt es dort ein Bestrafungssystem, das menschenunwürdige Bedingungen für die Bewohner schafft. Insbesondere wird kritisiert, dass Bewohner, die sich nicht an die Hausregeln halten, in einen abgetrennten Wohnbereich verlegt werden.
Video zeigt beengte Lebensverhältnisse
So soll ein dem NDR vorliegendes Video dokumentiert die beengten Lebensverhältnisse in der Unterkunft zeigen. Demnach fehlen in den Mehrbettzimmern Schränke, und die Möglichkeiten zum Kochen und Kühlen sind stark eingeschränkt. Diese Bedingungen betreffen vor allem diejenigen Bewohner, die in den separierten Wohnbereich umziehen müssen.
Eine Bewohnerin schilderte dem NDR ihre persönlichen Erfahrungen. Aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen und ihres Deutschkurses konnte sie den von der Heimleitung aufgestellten Putzplan nicht einhalten. Infolgedessen wurde sie für sieben Tage ohne Zugang zu ihren persönlichen Gegenständen in den gesonderten Wohnbereich verlegt.
Reaktionen und Stellungnahmen
Auch die Integrationsbeauftragte des Landes, Jana Michael, äußerte Kritik an dem Vorgehen. Der Landkreis Nordwestmecklenburg, der für den Betrieb der Unterkunft verantwortlich ist, bestätigt zwar die Verlegung der Frau, bestreitet jedoch, dass es sich hierbei um Willkür oder eine Entwürdigung handelt.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Probleme in der Unterbringung von Flüchtlingen und verdeutlicht die Notwendigkeit einer humaneren und respektvolleren Behandlung der Bewohner in solchen Einrichtungen.