Donnerstag, 02.Mai 2024 | 10:02

Wismar: “Nosferatu 2.0” geistert um Mitternacht und auch barrierefrei in St. Georgen

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Wer glaubt, Vampire wurden erfunden, um einen plötzlichen Tod oder mysteriöse Krankheiten zu erklären, der hat bei einem Blick in die Vergangenheit sicher nicht Unrecht.

Erschaffen als gruseliges Wesen mit aschfahler Haut und spitzen Zähnen, nur in der Dunkelheit umherschleichend und nach Opfer suchend, das ist allerdings eher der Phantasie von Autoren und Filmemachern entsprungen. Vielfach als Leinwand-Gruselschocker inszeniert, kann man in Wismar die Geschichte des Vampirs Nosferatu nun auch auf der Bühne erleben – oder besser gesagt, den ersten Drehtag, den vor 100 Jahren der Meisterregisseur Friedrich Wilhelm Murnau vielleicht so erlebt hat, als er seinen berühmten Nosferatu auf schwarz-weiß Zelluloid bannte.

Augenzwinkernd als Komödie inszeniert, schrieb Regisseur und Schauspieler Holger Mahlich sein Drehbuch dazu. Man könnte meinen, er weiß, wovon er redet, wenn er die Marotten der Diven und Mimen des 20. Jahrhunderts aufs Korn nimmt. Die Darsteller jedenfalls haben alle Möglichkeiten und das Talent sowieso, um die Zuschauer mit einem erfrischend lebendigen Vampir-Spektakel in ihren Bann zu ziehen. Seit dem 15. Juli bringen sie auf bisher einmalige Weise Film und Theaterspiel zusammen. Buntes wird schwarz-weiß und am Ende auch rot – mögliche Opfer nicht ausgeschlossen… Nosferatu 2.0 auf der Wismarer St. Georgenbühne garantiert Spannung und strapaziert die Lachmuskeln.

Aber am 30. Juli wird es ganz besonders schaurig. Da gibt’s eine Mitternachtsaufführung und die Theatersommercrew freut sich auf Besucher, die im Kostüm erscheinen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und auf einen Besucher wartet eine kleine Überraschung. Um 23 Uhr geht’s los. Die transsilvanische Legende lebt!

Am 31. Juli verwirklicht der Theatersommer St. Georgen in Wismar erneut ein deutschlandweit einmaliges Inclusionprojekt – Nosferatu 2.0 BARRIEREFREI! An diesem Nachmittag werden Menschen mit Handicap und deren Bedürfnisse berücksichtigt. Sie sind quasi mittendrin im Spiel, auf der Bühne, dahinter und davor.

Mitglieder des Theater- und Bühnenvereins Wismar e.V. und extra engagierte Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher sind vor Ort, um bedarfs- und interessengerecht auf Besucher einzugehen. Und ganz im Sinne der Inclusion gilt das natürlich für alle Zuschauer, die diesen Theaternachmittag um den berühmten Vampir Nosferatu und die Filmentstehung genießen wollen. Bei einer speziellen Tastführung um 15 Uhr kann man Bühnenbild, Kostüme und Requisiten erfühlen oder betrachten. Durch die Live-Übersetzung können die Zuschauer dann während der Aufführung die auf der Bühne gesprochenen Texte in vollem Umfang erleben. Menschen mit einer Sehbehinderung verfolgen sowohl das hörbare Geschehen auf der Bühne als auch die per Funkverbindung und Kopfhörer übermittelten Kommentare der Sprecher. Bei einer Hörschädigung hat man eine Audiodeskription zur Verfügung.

Ab 14 Uhr soll es auch wieder einen barrierefreien Besuchershuttle geben vom Bahnhof Wismar zum Veranstaltungsort und wieder zurück. Und damit nicht genug, man darf sich außerdem auf eine Stadtführung mit Nosferatu freuen, die zugleich von einer Gebärdensprachdolmetscherin begleitet wird. Start dafür ist um 14 Uhr am Wismarer Bahnhof mit Ziel St. Georgen. Es wird spannend und lustig, denn das Stück ist mehr eine Komödie als ein Horrorstreifen…

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