Die Jäger haben in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jagdjahr 2024/25 deutlich weniger Wild erlegt. So schossen sie 59.631 Wildschweine – fast 19 Prozent weniger als im Schnitt der letzten zehn Jahre, wie das Umweltministerium in Schwerin mitteilte. Bei Damwild beträgt der Rückgang demnach 18 Prozent, bei Rehwild 9 Prozent.
Wölfe machen sich bemerkbar
Ein solcher Rückgang sei in Ländern wie Brandenburg oder Sachsen bereits früher als in MV festzustellen gewesen, erläuterte Minister Till Backhaus (SPD). „Besonders in Brandenburg sind die Strecken in den letzten zehn Jahren rückläufig. Damit kann ein Zusammenhang mit der Ausbreitung des Wolfes abgeleitet werden.“
Wölfe fressen erhebliche Mengen: Ein erwachsenes Tier benötigt nach Angaben des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft drei bis vier Kilogramm Fleisch pro Tag. Hochgerechnet auf ein Jahr entspreche dies ungefähr 60 Rehen oder 16 Rothirschen.
Wehrhafte Hirsche
Bei Rotwild meldete das Schweriner Umweltministerium allerdings nur einen Rückgang der Jagdstrecke um 6,2 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt. Ein Grund könnte nach Worten eines Ministeriumssprechers sein, dass die großen Hirsche deutlich wehrhafter seien und Wölfe dann doch lieber auf leichtere Beute setzten, wie zum Beispiel Rehe.
Einen deutlichen Zuwachs gab es indes beim sogenannten Raubwild. So wurden den Angaben zufolge so viele Waschbären erlegt wie nie zuvor. Auch bei Füchsen, Dachsen und Marderhunden lag die Strecke über dem zehnjährigen Durchschnitt.