In Grevesmühlen haben sich am Mittwoch rund 250 Apothekerinnen und Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern versammelt, um über die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zu diskutieren. Eingeladen hatte die CDU – und die Resonanz war deutlich: Der Berufsstand fühlt sich in der Reform nicht ausreichend berücksichtigt.
Landessozialministerin Stefanie Drese (SPD) unterstützte die Forderung nach höheren Honoraren für die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente. Das sogenannte Fixum – seit zwölf Jahren unverändert bei 8,35 Euro – sollte laut Koalitionsvertrag auf 9,50 Euro steigen. Doch die Erhöhung droht an leeren Kassen zu scheitern. Drese warnte vor weiteren Schließungen und rief die Bevölkerung auf, lokale Apotheken zu stärken: „Indem wir nicht in Versandapotheken bestellen.“
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit 369 Apotheken – 30 weniger als noch vor fünf Jahren. Gründe sind fehlende Nachfolger, Personalmangel und eine als unattraktiv empfundene Vergütung.
Auch CDU-Bundestagsabgeordnete Simone Borchardt sprach sich klar für das Fixum aus: „Es ist ausgehandelt – jetzt darf es keine neue Diskussion geben.“ Sie kritisierte Versandapotheken wegen mangelnder Kontrollen und gesetzwidriger Rabatte. Markus Oelze, Vorsitzender des Apothekerverbands MV, betonte die Bedeutung wohnortnaher Versorgung und verwies auf Serviceleistungen, die nur vor Ort erbracht werden können.