Samstag, 18.Mai 2024 | 18:01

Corona-Patienten in Kliniken: Maßstab für Schutzmaßnahmen

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Bei der Festlegung der Corona-Schutzmaßnahmen ist in Mecklenburg-Vorpommern künftig die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern der ausschlaggebende Faktor.

Wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) mitteilte, verständigte sich das Kabinett auf seiner Sitzung am Dienstag auf eine entsprechende Änderung, die auf ein bundesweit einheitliches Handeln ziele. “Die Hospitalisierung ist künftig entscheidend”, betonte der Minister. Sie gibt die Zahl der innerhalb der zurückliegenden sieben Tage in Kliniken eingelieferten Covid 19-Patienten an. Die neue Regelung soll am Donnerstag in Kraft treten.

Bislang galt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen im Nordosten als Leitkriterium. Weil sie in Rostock und Nordwestmecklenburg für längere Zeit über 50 angestiegen war, wurden dort verschärfte Schutzmaßnahmen verhängt. So gilt Maskenpflicht an Schulen und Testpflicht für Ungeimpfte etwa bei Friseur-, Theater- und Restaurantbesuchen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz werde nun in der Wertigkeit zurückgestuft und – wie auch die Auslastung der Intensivbetten – nur noch zur Gewichtung des Infektionsgeschehens herangezogen, erklärte Glawe. Damit gelten von Donnerstag an auch in Rostock und Nordwestmecklenburg – wie im Rest des Landes – keine zusätzlichen Schutzvorgaben mehr.

Nach Angaben von Glawe ist die Hospitalisierung mit dem Wert 2,0 derzeit noch in der Ampelstufe Grün und weit von einer besorgniserregenden Stufe entfernt. Ab einem Wert von 8 (Gelb) können in der betroffenen Region zusätzliche Schutzmaßnahmen angeordnet werden. Dabei werden immer auch die beiden Nebenkriterien mit berücksichtigt, die je nach Lage die Ampel um eine Stufe nach unten oder oben bewegen können.

“Die Lage ist noch entspannt”, sagte Glawe, mahnte zugleich aber, die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und die Impfangebote zu nutzen. “Unser Ziel bleibt es, wie in Skandinavien, eine Impfquote von über 80 Prozent zu erreichen”, sagte der Minister. Denn damit lasse sich die Pandemie am besten bekämpfen. In Mecklenburg-Vorpommern besitzen erst knapp 61 Prozent der Menschen vollständigen Impfschutz.

Wie der Minister weiter mitteilte, bleibt in jedem der sechs Landkreise sowie in Rostock und Schwerin jeweils ein zentraler Impfstützpunkt bestehen. Diese seien die Basis für die mobilen Impfteams, die weiterhin im Land unterwegs seien, um niedrigschwellige Impfangebote zu machen. Für jeweils 70.000 Einwohner gebe es ein solches Impfteam. Zur Finanzierung erhalten Kreise und kreisfreie Städte monatlich 50.000 Euro, je zur Hälfte bezahlt von Land und Bund.

Die Call-Center für die Vergabe von Impfterminen stellen laut Glawe mangels Nachfrage ihre Arbeit ein, blieben vorsorglich aber im Standby. Die für den Herbst angekündigten Auffrischungsimpfungen würden weitgehend von Hausärzten verabreicht. In den Pflegeheimen kämen die mobilen Teams zum Einsatz.

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