Samstag, 20.April 2024 | 08:06

Einzelhandel: Lage für den Einzelhandel immer bedrohlicher

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Die Lage für den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern wird nach Ansicht des Handelsverbands Nord im gegenwärtigen zweiten Lockdown immer bedrohlicher.

“Wir brauchen Liquidität und Perspektive”, sagte Verbandsgeschäftsführer Kay-Uwe Teetz der Deutschen Presse-Agentur. Mit jedem weiteren Tag des Lockdowns und fehlenden Einnahmen mache sich mehr Verzweiflung bei den Mode- und Innenstadthändlern breit. Eigentlich müssten aktuell Waren bestellt werden. Aber keiner wisse, wie viel er bestellen muss oder wann er überhaupt wieder aufmachen kann.

Gleichzeitig liege die Winterware in den Regalen und könne nicht verkauft werden. Was damit passiert, wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen und der Winter vorbei ist, wisse niemand.

Eine der zentralen Forderungen des Handels sei ein klarer Plan zum Ablauf der Impfungen. Um dann eine Perspektive zu haben, müsse verbindlich festgeschrieben werden, was bei der Erfüllung von bestimmten Impfquoten passiert, forderte Teetz.

Die Politik habe mehrfach versichert, dass sie dem Handel mit Überbrückungshilfen zur Seite stehen wolle. Aber die Hilfen seien in der gegenwärtigen Form nicht praktikabel. “Wir müssen Ware vorfinanzieren, damit der Kunde etwas kaufen kann. Dafür müssen Kredite aufgenommen werden”, erklärte Teetz. Für Kreditinstitute sei es aber schwierig, jemandem Geld zu geben, dessen Laden jetzt zum zweiten Mal schließen musste und es keine klare Perspektive gebe.

“Die Liquidität ist oft bei Null”, fasste Teetz zusammen. Es helfe auch nicht wirklich, wenn jetzt Gelder für die Hälfte der Ladenmiete kommen. “Wovon soll die andere Hälfte bezahlt werden?” Inzwischen gebe es vereinzelt Geschäfte, die aufgegeben und dauerhaft geschlossen haben. Doch das blieben eher Ausnahmen, solange es keine Möglichkeit für einen Ausverkauf gibt.

Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte die mangelnde Unterstützung beklagt. Die Milliardenhilfen würden zwar angekündigt, sie kämen aber nicht an, weil die Zugangshürden zu hoch seien. Bundesweit drohe das Aus für bis zu 50 000 Geschäfte mit mehr als 250 000 Mitarbeitern und damit auch eine Verödung der Innenstädte.

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