Samstag, 18.Mai 2024 | 20:23

Güterverkehr noch Tage betroffen: Warnstreik der GDL beendet – Bahnverkehr fährt hoch

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Der 20-stündige Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist offiziell beendet. Der Fahrtbetrieb laufe seit 18 Uhr wieder an, wie ein GDL-Sprecher auf Anfrage bestätigte. Mit Einschränkungen im Bahnverkehr müssen Fahrgäste im weiteren Verlauf des Abends und der Nacht aber noch rechnen. Erst zum Betriebsbeginn am frühen Freitagmorgen soll im Personenverkehr bundesweit alles wieder weitgehend reibungslos laufen. Im Güterverkehr sei mit Auswirkungen auch in den kommenden Tagen noch zu rechnen, teilte die Bahn schon vor dem Ende des Warnstreiks mit.

Seit dem späten Mittwochabend hat die GDL mit dem Warnstreik weite Teile des Fern-, Regional-, und Güterverkehrs zum Erliegen gebracht. Tausende Züge fielen aus, den ganzen Donnerstag über kam es zu starken Beeinträchtigungen für Fahrgäste.

Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Warnstreiks unterschiedlich, in einigen Regionen fuhr am Donnerstagmorgen zunächst so gut wie kein Zug mehr. Am Donnerstagvormittag teilte die Bahn dann mit, dass inzwischen bis auf sehr wenige regionale Ausnahmen “überall ein zumindest eingeschränktes Zugangebot” sichergestellt sei. “Zum Teil fährt ein Busnotverkehr”, hieß es. Weil sich auch Fahrdienstleiter am Ausstand beteiligten, die den bundesweiten Verkehr auf der Schiene koordinieren, kam es auch zu Einschränkungen bei anderen Verkehrsunternehmen, die nicht direkt bestreikt wurden.

Im Raum steht nach dem ersten Warnstreik nun vor allem die Frage nach einer möglichen Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern über unbefristete Streiks, die Weselsky schon vor Beginn des Tarifkonflikts vergangene Woche immer wieder ins Spiel gebracht hatte. “Das haben wir jetzt zu entscheiden”, hatte der Gewerkschaftschef im Laufe des Donnerstags gesagt. “Wir warten den heutigen Tag ab, ob die Arbeitgeberseite bei ihrer Verweigerungshaltung bleibt.”

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Knackpunkt der Verhandlungen ist indes die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das als unerfüllbar ab. Sie bietet bislang eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten und die von der GDL geforderte Inflationsausgleichsprämie.

Von einer Einigung sind beide Seiten nach einer ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche und dem ersten Arbeitskampf noch weit entfernt.

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