Dienstag, 07.Mai 2024 | 11:49

Kühleres Wasser in Schwimmbädern soll Energiekosten senken

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Im Nordosten müssen sich Schwimmbad-Besucher angesichts der Sorge vor einer Energiekrise auf niedrigere Wassertemperaturen einstellen.

“Das ist höchstwahrscheinlich, dass das irgendwann kommen wird”, sagte Arp Fittschen vom Städte- und Gemeindetag MV der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommunen stimmten derzeit deutschlandweit einen Plan auch mit Blick auf ihre Schwimmbäder ab. Nach der Sommerpause werde dieser wahrscheinlich vorliegen. Der Chef der Bundesnetzagentur hatte kürzlich mit Blick auf knappes Gas gesagt: “Jedes unbeheizte Freibad hilft.”

Das Freizeitbad Wonnemar in Wismar ist in dieser Frage weiter: “Wie die meisten Badbetreiber haben wir die Temperaturen in vertretbarem Maße reduziert”, hieß es. Mit der Rückkehr zum normalen Tarifsystem nach Corona-Einschränkungen habe man außerdem die Preise erhöht. Schließungen auch von Teilbereichen seien derzeit nicht geplant.

Schließungen wollen auch die kommunalen Schwimmbäder, wenn möglich, vermeiden. “Wenn wir sie komplett runterfahren, dann werden wir sie auf viele, viele Monate nicht wieder in Betrieb nehmen können”, sagte Fittschen. So müsse man dann etwa das Wasser ablassen. Auszuschließen sei es aber definitiv nicht. “Ich kann ja schlecht der Bevölkerung sagen, du musst frieren, aber im Schwimmbad ist es schön warm.”

Fittschen erwartet eine gestaffelte Vorgehensweise. Bei Spaß- und Freizeitbädern gebe es viele Becken mit Temperaturen von weit über 20 Grad. Hinzu kämen Saunalandschaften, die abgeschaltet werden könnten. Die Becken in klassischen Sport-Schwimmbädern seien hingegen weniger warm und bieten weniger Spielraum zum Absenken der Temperatur. “Wenn ich dann irgendwann bei einer Temperatur unter 18 Grad bin, wird wohl keiner mehr schwimmen kommen”, sagte Fittschen.

Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Mecklenburg-Vorpommern, hatte kürzlich gesagt, man wisse nicht einmal, ob im Herbst und Winter genug Gas für das Kerngeschäft da sei. Vor allem in der Neben- und Nachsaison seien Wellnessangebote gefragt. Wenn dann Gastronomen Schwimmbäder oder Saunen schließen müssten, blieben vermutlich Gäste weg.

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