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Lange Haftstrafe im VW-Skandal: Boxverband verliert Präsidenten

Jens Hadler hat sein Amt als Präsident des Deutschen Boxverbandes (DBV) mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Wie der Verband verkündete, teilte der im VW-Dieselskandal verurteilte Hadler seine Entscheidung im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Sitzung des geschäftsführenden Vorstands mit. Laut NDR ist Hadler zu viereinhalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden – er war dem Bericht zufolge bei VW Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung. Der 59-Jährige stand nach Überzeugung des Landgerichts Braunschweig „im Zentrum des Geschehens“ und erhielt nach fast vier Jahren Prozess mit 175 Verhandlungstagen die härteste Strafe.

Fast zehn Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals bei Volkswagen waren diese Woche insgesamt vier ehemalige Manager des Konzerns wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Zwei der Angeklagten wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, zwei erhielten Bewährungsstrafen. Alle vier hatten die Anschuldigungen zurückgewiesen und teils bereits Revision zum Bundesgerichtshof angekündigt. Die vier Ex-Manager waren alle in der Motorenentwicklung beschäftigt; es ging um den Zeitraum 2006 und 2007 bis 2015.

Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden: Volkswagen räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren der Marken Volkswagen, Seat, Audi und Skoda eine illegale Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Straßenverkehr. Weltweit waren nach Konzernangaben elf Millionen Autos betroffen; der VW-Konzern zahlte bislang mehr als 32 Milliarden Euro an Strafen, Entschädigungen und Gerichtskosten.

DBV hat Nachfolge schon geklärt

Das Braunschweiger Urteil betrifft laut Gerichtssprecher 2,3 Millionen Fahrzeuge von VW; der Gesamtschaden betrage 2,1 Milliarden Euro. Den drei Ex-Managern mit den höchsten Strafen seien ein Großteil dieser manipulierten Autos und des Gesamtschadens zuzurechnen.

Zurück zum Boxverband: Die Neubesetzung nach Hadlers Rücktritt ist bereits geregelt. Mir Farid Vatanparast wurde einstimmig als Nachfolger bestimmt. Er wird bis zum Wahlkongress als kooptierter Präsident die Verbandsgeschäfte führen. „Ich freue mich sehr über die Einmütigkeit, mit der der geschäftsführende Vorstand hier Führungsstärke gezeigt hat, und bin überzeugt, dass mit Mir Farid Vatanparast eine mehr als geeignete Nachfolgeregelung gefunden wurde“, sagte Hadler.

Der DBV würdigte Hadler in seiner Mitteilung als „bedeutende Persönlichkeit, die mit ihren Impulsen zahlreiche richtungsweisende Anstöße für die Weiterentwicklung des Verbandes“ gegeben habe. Zudem habe Hadler seit Beginn seiner Tätigkeit für den DBV „stets offen und transparent über die Entwicklungen im laufenden Prozess in Braunschweig gegenüber den Landesverbänden, dem Vorstand und sportlich relevanten Institutionen kommuniziert“. Das Wohl des DBV sowie dessen Ansehen auf nationaler wie internationaler Ebene hätten für Hadler „oberste Priorität“.

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