Bei dem folgenschweren Hacker-Angriff auf die Diensthandys der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern sind laut Schweriner Innenministerium vorläufigen Erkenntnissen zufolge keine personenbezogenen Daten gestohlen worden. „Die Untersuchungen laufen jedoch weiter. Bis zur abschließenden Bewertung müssen sich alle Beteiligten noch voraussichtlich einige Wochen gedulden“, teilte Minister Christian Pegel (SPD) mit.
Die Handys werden laut Innenministerium in den kommenden Wochen auf mögliche Schadsoftware untersucht. Sollte keine Schadsoftware erkannt werden, bestehe die Hoffnung, dass die betroffenen Smartphones und Tablets wieder genutzt werden könnten.
Es werde außerdem daran gearbeitet, möglichst viele Geräte zumindest für das Telefonieren bald wieder in Betrieb zu nehmen. Das betroffene Server-System werde vorsorglich ersetzt, weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich Schadsoftware dauerhaft festgesetzt hat.
Zurück zur Funktechnik
Zuletzt war bekannt geworden, dass sämtliche für die polizeiliche Arbeit genutzten Smartphones derzeit unbrauchbar sind. Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte, dass die Landespolizei ihre Smartphones im alltäglichen Dienst nicht nutzt und stattdessen wieder auf die alte Funktechnik zurückgreifen müsse.
Anfang Juni hatte das Innenministerium über einen versuchten Angriff berichtet über den Server, der die Mobiltelefone der Beamten, die sogenannten mPol-Geräte, vernetzt. Zunächst war davon die Rede, dass die Mobilgeräte nur „für einige Tage nicht in vollem Umfang im Streifendienst genutzt werden können“.
Mit Millionenaufwand war die Landespolizei mit speziell geschützten und auf den jeweiligen Nutzer gemünzten Diensthandys ausgestattet worden. Mit diesen Geräten konnten laut Ministerium auf Streifenfahrten und -gängen rasch online Abfragen nach Fahrzeughaltern erfolgen oder Prüfungen von Ausweispapieren und weitergehende Recherchen vorgenommen werden. Dies muss nun wieder umständlich über Funk im Polizeirevier abgefragt werden.