Die Bürger im Landkreis Nordwestmecklenburg müssen sich auf eine deutliche Mehrbelastung einstellen: Ab Januar 2026 treten neue Müllgebühren in Kraft, die je nach Tonnengröße und Entsorgungsart um bis zu 82 Prozent höher liegen als bisher. Der Kreistag hat die neue Gebührensatzung in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet.
Die Verwaltung begründet die Erhöhung mit Kostensteigerungen in mehreren Bereichen der Abfallwirtschaft. Dazu zählen höhere Ausgaben für Personal, gestiegene Energiepreise sowie die Entsorgungskosten selbst. Auch Investitionen in moderne Technik und die Einhaltung verschärfter Umweltauflagen schlagen zu Buche.
Für die Bürger bedeutet dies eine spürbare Belastung. Besonders Haushalte mit größeren Restmülltonnen müssen künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Kritiker sprechen von einer „Gebührenschraube“, die immer weiter angezogen werde, und warnen vor sozialen Folgen, da die Kostensteigerung viele Haushalte empfindlich treffe.
Die Kreisverwaltung verweist darauf, dass die Gebühren kostendeckend kalkuliert werden müssen und nicht frei festgelegt werden können. Zudem sei die Anpassung notwendig, um die Abfallentsorgung langfristig sicherzustellen. Kreiswehrführer Mayk Tessin betonte in einem anderen Zusammenhang, dass funktionierende Infrastruktur und Daseinsvorsorge nur mit ausreichender Finanzierung gewährleistet werden können – ein Argument, das auch für die Abfallwirtschaft gilt.
Die Entscheidung reiht sich ein in einen bundesweiten Trend: In vielen Landkreisen und Städten steigen die Müllgebühren deutlich, wenn auch nicht überall in diesem Ausmaß. Während andernorts moderate Anpassungen von fünf bis zehn Prozent beschlossen wurden, sorgt die Erhöhung in Nordwestmecklenburg für besondere Aufmerksamkeit.
Ob die Bürger die drastische Steigerung akzeptieren oder ob es zu Protesten kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Müllentsorgung wird ab 2026 zu einem deutlich teureren Posten im Haushaltsbudget der Menschen in Nordwestmecklenburg.