Samstag, 18.Mai 2024 | 10:11

RB zerlegt BVB vor PSG-Spiel: FC Bayern trotzt Hoeneß-Tuchel-Zoff bei Real-Generalprobe

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Eigentlich will der FC Bayern konzentriert in das wichtige CL-Halbfinale gegen Real Madrid gehen, aber Uli Hoeneß hat andere Pläne: Nach seiner Attacke und Thomas Tuchels Konter ringen die Münchner Frankfurt nieder. Borussia Dortmund bricht in Leipzig nach einer Führung ein, Werder hat den Klassenerhalt fast sicher.

FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)

Bayern München hat sich vor dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid dank Superstar Harry Kane eine Extra-Portion Selbstvertrauen geholt, allerdings auch den nächsten Hauskrach am Hals. Die Mannschaft des erbosten Thomas Tuchel, der sich durch Klub-Patron Uli Hoeneß in seiner “Trainerehre verletzt” sieht, bezwang Eintracht Frankfurt nach einem Kane-Doppelpack mit 2:1 (1:1). Der Erfolg war gleichbedeutend mit der Quali für die kommende Königsklassen-Saison mit dem nächsten “Finale dahoam” 2025.

Kane (9./61., Foulelfmeter) brachte den deutschen Rekordmeister mit seinen Saisontoren Nummer 34 und 35 auf die Siegerstraße. Der Engländer hat damit in dieser Saison gegen 16 der 17 Liga-Gegner getroffen – eingestellter Bundesliga-Rekord. Nur gegen Freiburg ging er zweimal leer aus. Hugo Ekitike (23.) glich zwischenzeitlich für die Gäste aus. Tuchels Sorgen vor dem Halbfinal-Hinspiel am Dienstag (21Uhr/Prime Video) vergrößerten sich noch: Konrad Laimer (28.) und Matthijs de Ligt (46.) mussten angeschlagen raus.

Das Spiel hatte noch gar nicht begonnen, da hatte es schon seinen ersten großen Aufreger. Tuchel reagierte bei Sky verärgert auf die Hoeneß-Aussage, er habe stets Zukäufe gefordert, anstatt junge Spieler zu entwickeln. “Das ist so meilenweit an der Realität vorbei”, sagte er, “ich finde es absolut haltlos.” Auch der Zeitpunkt so kurz vor dem Real-Hit missfiel ihm hörbar. Dabei hatte er am Freitag noch betont, wie wichtig es sei, jetzt alles auf Madrid auszurichten. Das ließ sich an seiner Aufstellung ablesen: Neben Serge Gnabry und Leroy Sané schonte er auch Jamal Musiala. Das Trio stand wie der umgeknickte Dayot Upamecano nicht im Kader.

Dafür ließ Tuchel links wieder das Duo Noussair Mazraoui und Raphaël Guerreiro ran, das sich in der Königsklasse schon gegen Arsenal bewährt hatte. Über diese Seite leiteten die Bayern ihre erste Chance durch Thomas Müller (6.) ein. Eine Balleroberung von Laimer im Mittelfeld brachte das 1:0, der Österreicher bediente Kane selbstlos. Doch Eintracht-Coach Dino Toppmöller machte seine Ankündigung wahr, er werde den “Bus” nicht vor dem eigenen Tor parken. Sondern? “Am liebsten mit dem ICE nach vorne.” Es war dann der “TGV”, als der Franzose Ekitike an Laimer und Müller vorbei rauschte und ausglich.

Nach einigen vergebenen Gelegenheiten der Bayern war Kapitän Manuel Neuer bei einem Konter gegen Ansgar Knauff (43.) zur Stelle. Kurz darauf lenkte Neuers Torwartkollege Kevin Trapp einen Versuch von Guerreiro (45.) an den Pfosten. In der zweiten Halbzeit machte sich bei den Münchnern zunächst bemerkbar, dass Real das deutlich wichtigere Spiel ist – aber gewinnen wollten sie auch gegen die Eintracht. Robin Koch half unfreiwillig, als er Müller per Ellbogen im Strafraum niederstreckte. Trapp ahnte beim Elfer die Ecke, Kane aber schoss zu hart.

RB Leipzig – Borussia Dortmund 4:1 (2:1)

Borussia Dortmund hat die Generalprobe vor dem Champions-League-Kracher gegen Superstar Kylian Mbappé und Co. gründlich verpatzt. Beim Angstgegner und direkten Konkurrenten RB Leipzig kassierte das Team von Trainer Edin Terzić in einem temporeichen Schlagabtausch eine herbe 1:4 (1:2)-Pleite. Die Top Vier ist für die Schwarz-Gelben im Bundesliga-Endspurt damit in weite Ferne gerückt, das Königsklassen-Ticket dürften die Dortmunder trotzdem sicher haben.

Leipzigs Torjäger Lois Openda (23./nach Videobeweis) mit seinem 24. Saisontor, Benjamin Sesko (45.+2), Mohamed Simakan und Christoph Baumgartner (80.) brachten der Borussia eine bittere Niederlage bei, Jadon Sancho (10.) hatte die Gäste mit einem wunderschönen Schlenzer zunächst in Führung geschossen. Vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) gegen Paris St. Germain dürfte Terzic auch als Psychologe gefragt sein.

In der Bundesliga-Tabelle liegt der BVB mit fünf Zählern Rückstand auf den Vierten RB (62 Zähler) auf Rang fünf. Jener wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber dennoch für die Champions-League-Qualifikation reichen, da sich die deutschen Vereine durch ihr gutes Abschneiden im Europapokal große Hoffnungen auf einen weiteren Startplatz in der neu aufgesetzten europäischen Top-Liga machen dürfen.

FC Augsburg – Werder Bremen 0:3 (0:0)

Der FC Augsburg hat im Kampf um einen internationalen Startplatz einen erneuten Rückschlag hinnehmen müssen. Eine Woche nach der Niederlage beim direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt verlor die Mannschaft von Trainer Jess Thorup auch ihr Heimspiel gegen Werder Bremen 0:3 (0:0).

Romano Schmid (52.), Marvin Ducksch (61., Foulelfmeter) und Olivier Deman (90.) trafen für die Bremer, die den Klassenerhalt nach dem zweiten Sieg in Folge so gut wie sicher haben. Augsburg hat derweil noch immer theoretische Chancen auf den Europacup, allerdings hat es das Restprogramm in sich. Der FCA trifft an den verbliebenen drei Spieltagen noch auf Borussia Dortmund, den VfB Stuttgart und Meister Bayer Leverkusen.

Thorups Forderung nach einer Reaktion auf die enttäuschende Niederlage in Frankfurt kamen seine Spieler zunächst nicht nach. Die ereignisarme Partie war vielmehr von Fouls und Unterbrechungen geprägt und wenn, dann waren es vor allem die Bremer, die zumindest für etwas Gefahr sorgten. Viele nennenswerte Möglichkeiten verzeichnete aber auch Werder nicht.

SC Freiburg – VfL Wolfsburg 1:2 (1:0)

Dank zweier später Treffer hat sich der VfL Wolfsburg wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt erkämpft. Die lange Zeit erschreckend schwache Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl gewann beim SC Freiburg 2:1 (0:1) und bewies dabei Moral. Kapitän Maximilian Arnold (82.) und Maxence Lacroix (90.) drehten das Spiel für die Wolfsburger, die zuvor Glück hatten, dass Roland Sallai (87.) einen Foulelfmeter für Freiburg vergab.

Nachdem Freiburg bereits zahlreiche gute Chancen nicht genutzt hatte, half Wolfsburg beim Führungstreffer nach: Sebastiaan Bornauw (42.) grätschte eine Hereingabe von Ritsu Doan ins eigene Tor. Dann sah es lange nach einem Sieg der Freiburger aus, ehe es in der Schlussphase hektisch wurde.

Für die Freiburger, die nach einer Roten Karte gegen Kiliann Sildillia (64., grobes Foulspiel) fast eine halbe Stunde zu zehnt auskommen mussten, war es ein Dämpfer im Rennen ums internationale Geschäft.

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