Am Mittwoch trafen sich anlässlich des bundesweiten Tags der Hausarztmedizin Frank Junge, (MdB) und Dr. Fabian Holbe (Hausarzt) in Neuburg, sowie Erik von Malottki (MdB) Dr. Andrea Mossner (Hausärztin) in Ueckermünde. Stefanie Drese (Gesundheitsministerin MV) traf sich mit Stefan Zutz (Hausarzt). Die aktuellen Reformvorschläge des Bundesministeriums für Gesundheit und deren Folgen auf die zukünftige medizinische Versorgung standen auf der Tagesordnung.
„Die Zahl der älteren Mitbürger steigt, dass führt zu einer zunehmenden Arbeitsbelastung in den Arztpraxen“ so Dr. Holbe, „Durch eine gezieltere Patientensteuerung in einem Primärarztsystem können Ressourcen geschont werden“. Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) hat errechnet, dass frühestens 2036 die Zahl der Medizinstudenten den Nachbesetzungsbedarf der Praxen ausgleicht. Die Wartezeit für einen Facharzttermin wird damit länger und auch einen Hausarzt zu finden wird schwerer.
„Eine gezieltere Steuerung der Patienten durch Hausärzte kann vermeiden, das Patienten Facharzttermine belegen, die medizinisch nicht sinnvoll sind. Außerdem muss ein Hausarzt für einen Patienten reichen!“ so Dr. Mossner. Auch für Frank Junge ist ein freiwilliges Primärarztsystem das einzig sinnvolle Modell um in der nahen Zukunft Versorgung zu gewährleisten. Stefan Zutz betonte die Wichtigkeit einer Hausarztzentrierten Versogung gegenüber der Ministerin.
Um ein solches Modell umzusetzen ist politischer Wille erforderlich. Die gerade veröffentliche zehnte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und – bedarfsgerechte Krankenhausversorgung „Überwindung der Sektorengrenzen des deutschen Gesundheitssystems“ sieht ein solches Primärarztsystem als Ziel.
