Freitag, 29.März 2024 | 03:14

Vor Beratungen: Wiederaufnahme von Präsenzunterricht

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Vor den Beratungen von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie hat der Landeselternrat eine weitestgehende Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns gefordert.

“Es muss so viel Präsenzunterricht wie möglich geben. Die Schule ist der beste Ort zum Lernen”, sagte der Landeselternratsvorsitzende Kay Czerwinski der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dies sei besonders für die Abschlussklassen und die jüngsten Jahrgangsstufen wichtig. In wenigen Monaten seien Abschlussprüfungen, es brauche einen klaren Fahrplan, wie es weitergehe. Schüler und Eltern seien verunsichert. Beim digitalen Lernen handele es sich eher um Aufgabenverteilung statt richtigem Unterricht.

Der Landesschülerrat sprach sich ebenfalls für Unterricht in den Schulen aus, zumindest für die Klassen 1 bis 6. Ab der Klasse 7 könnte sogenannter Wechselunterricht zwischen zu Hause lernen und Präsenzunterricht eine Lösung sein, sagte Anton Fischer vom Landesschülerrat. “Gerade für jüngere Schüler ist Unterricht in der Schule wichtig, weil denen oft noch die Kompetenz für den digitalen Unterricht fehlt.” Zudem müssten Abschlussjahrgänge priorisiert werden.

Fischer betonte, dass es aus seiner Sicht im Vergleich zum klassischen Präsenzunterricht beim digitalen Lernen oftmals an Rückfragemöglichkeiten mangelt. Zudem sei es nach wie vor ein Problem, dass nicht alle Schüler ein Tablet oder Laptop fürs Lernen hätten. Die Ausstattung der Schüler und die Infrastruktur der Schulen sieht auch Czerwinski als anhaltendes Problem. “Die Versäumnisse aus Jahrzehnten in wenigen Jahren aufzuholen, ist illusorisch.”

Der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) übte ebenfalls Kritik an der Ausstattung der Schulen. “Auch ein dreiviertel Jahr nach der Pandemie sind die Schulen nicht ausreichend auf Distanzunterricht oder Wechselmodelle vorbereitet, geschweige denn, dass die räumlichen Gegebenheiten so angepasst wurden, dass sich für alle Beteiligten gefahrlos Präsenzunterricht erteilen lässt”, sagte der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm.

Mit Blick auf eine mögliche Verlängerung der Corona-Einschränkungen bis Ende Januar bemerkte Walm, dass Schulen weder personell noch sachlich dafür ausgerüstet seien, wenn es etwa zum Rahmenlehrpläne und Prüfungen gehe. Zudem gebe es kaum Lüftungsgeräte oder FFP2-Masken.

Für die rund 150 000 Schülerinnen und Schüler Mecklenburg-Vorpommerns hatte am Montag unter Corona-Bedingungen die Schule nach den Weihnachtsferien begonnen. Die meisten von ihnen müssen ihre Aufgaben zu Hause erledigen. Bis Klasse sechs sollen die Kinder nur dann in die Schule geschickt werden, wenn sie nicht zu Hause betreut werden können. Bislang habe es keine Server-Probleme gegeben, sagte ein Sprecher der Bildungsministeriums. Vor den Weihnachtsferien hatte es damit noch Probleme gegeben. Wie viele Kinder am Montag in die Schule gegangen sind, war zunächst unklar.

Am Dienstag wollen die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) entscheiden, wie es nach dem 10. Januar weitergeht. Ein zentraler Punkt werden Kitas und Schulen sein.

“Unabdinglich ist, dass die Abschlussklassen 10, 12 und 13 am 11. Januar mit dem Präsenzunterricht beginnen. Zudem besuchen die Jahrgangsstufen 1 bis 4 zu diesem Zeitpunkt wieder die Schule in Präsenz, wenn möglich auch die Klassen 5 und 6”, sagte Linken-Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg.

Sie forderte ebenfalls die Aussetzung der Pflichtklausuren für die Abschlussklassen. “Für die Schülerinnen und Schüler kann dies bedeuten, dass sie in den verbleibenden 40 Tagen möglichen Präsenzunterrichts bis zu 48 Zensuren erbringen müssen.” Dies sei weder für Schüler noch für Lehrer vertretbar.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte betont, dass Schulen und Kitas zentrale Punkte seien. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) sprach sich zuletzt bereits für die Wiederaufnahme des Unterrichts vor Ort aus, zumindest für die Abschlussklassen und die jüngsten Klassenstufen.

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