Samstag, 20.April 2024 | 17:51

Wismar: Ausstellung Vincent Chéry – “Malerei und Zeichnung” an gleich zwei Orten

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Die Gemeinschaft Wismarer Künstler und Künstlerinnen freut sich ganz besonders, in ihrer letzten Ausstellung des Jahres 2022 ihre Frankreich-Kontakte wieder aufleben zu lassen.

Die Ausstellung musste zweimal wegen Corona verschoben werden und nun im November 2022 gewinnt sie an besonderer Aktualität. Diese Ausstellung findet am Vorabend des 60-jährigen Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages statt. Dieser Vertrag besiegelte 1963 die Deutsch-Französischen Freundschaft und gilt als Beginn der Europa-Politik mit Deutschland und Frankreich als treibende Kräfte.

Vincent Chéry, der Künstler dieser Ausstellung mit Malereien und Zeichnungen, wurde 1988 in Montreuil (Frankreich) geboren. Er lebte und arbeitete einige Zeit in Carrara (Italien) und seit dem vergangenen Jahr in Paris. Studiert hat er Malerei an der Kunsthochschule École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Inzwischen kann Vincent Chéry auf zahlreiche Ausstellungen in renommierten Galerien in Frankreich, Belgien und Italien zurückblicken. Im November 2017 veröffentlichte er gemeinsam mit der Malerin Chloé Breil Dupont im Selbstverlag „The o Book“.

Die Ausstellung (Aufbau am 14. Und 15. November) ist in der Galerie Hinter dem Rathaus, Hinter dem Rathaus 8, zu sehen. Außerdem hat Vincent Chéry eigens für die Nordkapelle des Marienkirchturms eine großformatige Arbeit geschaffen. Es ist das erste Mal, dass der Ausstellungsraum im Turm den Wismarern und den Gästen der Hansestadt mit einer zeitlich begrenzten Ausstellung zugänglich gemacht wird.

Die Galerie Hinter dem Rathaus der Gemeinschaft Wismarer Künstler und Kunstfreunde e.V. ist mittwochs bis sonnabends jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Nordkapelle im Marienkirchturm kann ab November täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr besucht werden.

Die Arbeiten von Vincent Chéry sind figurative monochrome Zeichnungen, in ihren stilistisch individuellen Ausführungen einprägsam durch eine kritisch-irritierende Konnotation. Seine Darstellungen der Realität verwischen ständig die Grenze zwischen Illusion und Wirklichkeit und streifen leicht das Tragikomische. So entsteht eine rätselhafte Zweideutigkeit zwischen fassbarer Welt und visuellem Werk. Sein bildhafter Strich wandelt emotional Unangenehmes, mittels einer sarkastischen Katharsis, in Belustigung um.

Quelle der Inspiration sind für Vincent Chéry vor allem die engagierte Poesie und die Kraft der Texte von James Baldwin und Daniel Balavoine, aber auch die Bilderwelten von Magazinen. Die Dokumentationen der belgischen TV-Sendung „Strip-tease“ haben seinen Blick für das Unkonventionelle geschärft. Seine zeichnerische Praxis wird durchdrungen vom schwarzen Humor Roland Topors, der Phantasmagorie Emil Ferris‘ und dem Oneiriìsmus Gustaves Dorés. Nach dem Studium der traditionellen Freskenmalerei in Italien verändert sich der ästhetische Ausdruck. Es entstehen großflächige Fresken in paynes-grauer Ölfarbe. Umgeben von massiven Marmorbergen, erhält sich der Hang zum Seltsamen und zum Verstörenden. Seine Denkweise konfrontiert den Betrachter mit albtraumhaften Bildern.

Foto: Copyright: Vincent Chéry

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