Sonntag, 05.Mai 2024 | 01:52

DHB-Team besiegt Angstgegner und sorgt sich um Wolff

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Früh sieht es so aus, als würde die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der Handball-WM einen deutlichen Erfolg einfahren. Doch dann wird es gegen Katar wieder einmal sehr kompliziert. Am Ende steht ein Arbeitssieg über den Angstgegner. Sorgen gibt es um Torwart Andreas Wolff.

Bundestrainer Alfred Gislason klatschte mit jedem seiner Spieler ab, am Ende hatte der oft so ernst wirkende Isländer sogar ein Lächeln der Erleichterung im Gesicht. Trotz einer Schwächephase im zweiten Durchgang sind die deutschen Handballer mit einem verdienten 31:27 (18:13)-Auftaktsieg gegen Katar in die Weltmeisterschaft gestartet.

Etwas Sorgen bereitet der deutschen Mannschaft jedoch nicht nur die wechselhafte Leistung, sondern auch eine Wadenblessur von Torhüter Andreas Wolff, der deswegen in der Schlussphase vom Feld musste und aus der Halle humpelte. “Er hat gesagt, dass seine Wade sich zuzieht. Deswegen haben wir ihn sofort rausgenommen, um zu vermeiden, dass eine Zerrung kommt”, sagte Gislason im ZDF. Der Bundestrainer glaubt jedoch, dass Wolff im zweiten Spiel gegen Serbien am Sonntag (18 Uhr/ARD und im Liveticker auf ntv.de) wieder spielen kann: “Ich denke, dass unsere medizinische Abteilung es bis übermorgen schafft, dass er voll fit ist.”

Juri Knorr war mit acht Toren vor der mauen Kulisse von 2500 Zuschauern im polnischen Kattowitz bester Werfer der deutschen Mannschaft. Gegen Serbien kann die Qualifikation für die nächste Turnierphase perfekt gemacht werden. Wie schon bei früheren Auftritten leistete sich die DHB-Auswahl auch zum WM-Start eine unerklärliche Schwächephase. Beste Spieler waren der starke Wolff im Tor sowie der 22-jährige Knorr, der im Angriff das Spiel des Europameisters von 2016 dirigierte. “Wir haben uns einen guten Vorsprung erspielt, schaffen es aber nie, das Spiel in unsere Richtung zu lenken. Das müssen wir uns ankreiden lassen, dass wir bis zum Schluss Druck hatten”, bilanzierte Knorr, der als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde.

In der zweiten Halbzeit zeigte Gislasons Team ein ganz anderes Gesicht als in der abgeklärten ersten Halbzeit. Die zahlreichen Patzer und Fehlwürfe ließen Katar wieder herankommen, ehe sich die DHB-Auswahl noch einmal aufraffte und den Sieg sicherte. “Mit der Startphase und der ersten Halbzeit sind wir an sich schon sehr zufrieden”, sagte Routinier Patrick Groetzki. Die Mannschaft habe es später jedoch “unnötig spannend gemacht”.

Dass die Katarer ein alles andere als angenehmer Gegner sein können, hatte die DHB-Auswahl in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach erlebt. Bei der WM 2015 schaltete der damalige Gastgeber die Deutschen im Viertelfinale aus und marschierte anschließend bis ins Endspiel durch. Noch empfindlicher aber traf die deutsche Mannschaft das Aufeinandertreffen beim Weltturnier zwei Jahre später in Frankreich: Trotz klarer Favoritenrolle war erneut gegen Katar Schluss, dieses Mal schon im Achtelfinale.

Und nun? Traten die Katarer zwar immer noch mit einigen eingebürgerten Spielern wie Rückraumhüne Rafael Capote an, von ihrer einstigen Klasse sind sie mittlerweile aber weit entfernt. Der Asienmeister ging in Kattowitz zwar in Führung. Es dauerte allerdings nicht lange, bis die deutsche Mannschaft sich einen souveränen Vorsprung erspielte. Nach nicht einmal sieben Minuten führte die DHB-Auswahl mit 5:2. Katars Trainer-Routinier Valero Rivera nahm die erste Auszeit, besser wurde es aus seiner Sicht aber auch danach nicht.

Das lag jedoch auch an einem zunächst abgeklärten Auftritt des Teams von Bundestrainer Gislason. Die Defensive stand weitgehend sicher, vor allem Torhüter Wolff fand stark in die Partie. Und die Angriffe lenkte der schon in der Vorbereitung starke Knorr. Egal, was der Regisseur mit dem Ball machte, es war in den allermeisten Fällen etwas Gutes. Der 22-Jährige leitete ein und legte vor, und wenn mal kein Anspielpartner zu finden war, hämmerte er die Bälle aus dem Rückraum selbst rein.

“Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht”, freute sich DHB-Sportvorstand Axel Kromer schon zur Halbzeit. Dieses Bild wurde nach der Pause allerdings etwas getrübt. Zwar blieb das deutsche Team durchweg in Führung, agierte aber nicht mehr durchgängig souverän. Das blieb letztlich aber ohne Folgen.

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