Freitag, 26.April 2024 | 13:36

Grevesmühlen: Geflügelpest-Fälle jetzt auch in Nordwestmecklenburg

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Am Freitag berichtete das Landwirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern von mehreren Ausbrüchen der als Geflügelpest bekannten Tierseuche H5N1 im Nachgang einer Rassegeflügelausstellung in Demmin am vorhergehenden Wochenende.

Auch das Kreisveterinäramt Nordwestmecklenburg hat über das Wochenende intensiv gearbeitet, Kontakt zu in Frage kommenden Haltern aufgenommen, Beprobungen durchgeführt und betroffene Bestände geräumt. Für alle Halter, die an der Ausstellung in Demmin teilgenommen haben, gilt eine Bestandssperre und eine Meldepflicht für verendete oder erkrankte Tiere.

„Dieses Ausbruchsgeschehen ist sehr ernst und hat eine in Mecklenburg-Vorpommern bislang nicht dagewesene Dimension erreicht. Es ist jetzt von höchster Wichtigkeit, dass Halter ihren Verpflichtungen nachkommen und die strengen Biosicherheitsmaßnahmen einhalten. Wir müssen auch davon ausgehen, dass sich die Geflügelpest stark in Wildbeständen verbreitet hat. Hofteiche müssen jetzt dringend ausgezäunt und jeder Kontakt der eigenen Haltung zu Wildvögeln unterbunden werden.“, so Kreisveterinär Dr. Philipp Aldinger: „Tote Tiere oder Verdachtsfälle müssen unverzüglich an das Kreisveterinäramt oder die Leitstelle gemeldet werden!“

Bedauerlicherweise sollte am Wochenende auch die „25. Kreihnsdörper“ Rassegeflügelausstellung“ in Grevesmühlen stattfinden. Unter den Ausstellern waren auch solche, die an der Geflügelausstellung in Demmin in der Vorwoche teilgenommen hatten. Die Ausstellung wurde kurzfristig abgesagt und der Publikumsverkehr dort unterbunden.
19 Taubenzüchter konnten ihre Tiere unter amtlicher Kontrolle wieder mitnehmen. Für diese Bestände gilt zunächst eine amtliche Sperre, das heißt, es dürfen weder Tiere aus den Beständen noch in die Bestände verbracht werden.

Weitere Tiere wurden direkt vor Ort beprobt. Nachdem die Befunde H5N1 positiv waren, mussten 92 Hühner und Enten von 14 Tierhaltern direkt vor Ort getötet werden, um eine Weiterverbreitung der Tierseuche in weitere Bestände zu unterbinden. Im Rahmen der Beprobungen konnte bislang in drei Hobbyhaltungen der H5N1-Virus nachgewiesen werden. In diesen Haltungen wurden noch am Sonntag insgesamt über 200 Tiere getötet, einige weitere waren bereits selbst verendet. Betroffen sind vor allem Hühner, Enten und Gänse.

In Reaktion auf das Ausbruchsgeschehen hat das Kreisveterinäramt eine Allgemeinverfügung erlassen, die für den gesamten Landkreis gilt und alle Geflügelhalter, unabhängig von der Größe ihres Bestandes. Landrat Tino Schomann: „In der letzten Woche hatte unsere Kreisveterinär Herr Aldinger noch vor der Gefahr durch die Geflügelpest gewarnt. Dass wir es mit einem solchen landesweiten Ausbruchsgeschehen durch eine Art ´Superspreader´-Ereignis zu tun bekommen, zeigt wie ernst man die Geflügelpest nehmen sollte. Sollte die Verbreitung der Tierseuche dadurch weiter befeuert werden, könnte das schwere Schäden anrichten. Ich appelliere noch einmal eindringlich an alle Halter, jetzt die Sicherheitsmaßnahmen ohne wenn und aber umzusetzen.“

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