Dienstag, 14.Mai 2024 | 04:46

Grüne in MV klinken sich aus Kurznachrichtendienst X aus

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Der Landesverband der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern reagiert auf die Veränderungen seit dem Eigentümerwechsel bei dem ehemaligen Kurznachrichtendienst Twitter, jetzt X, und stellt seine Aktivitäten dort ein.

“Seit der Übernahme durch Elon Musk sind die Inhalte auf X deutlich ins rechtsradikale gerückt. Soziale Randgruppen werden nicht mehr vor Anfeindungen geschützt”, begründete die Co-Landesvorsitzende Katharina Horn am Donnerstag den Ausstieg aus diesem Social-Media-Kanal, auf dem die Nordost-Grünen nach eigenen Angaben etwa 3000 Follower hatten. Von diesem Freitag an würden keine Nachrichten mehr über X verbreitet.

Hass, Hetze und Desinformation würden unmoderiert verbreitet. Etwa 80 Prozent der ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien entlassen worden und Musk selbst sei mit menschenverachtenden Äußerungen aufgefallen. “Das legt nahe, dass diese Entwicklung genauso gewollt ist. Da können und wollen wir nicht mitmachen”, betonte Horn.

Ähnlich äußerte sich auch der Co-Vorsitzende Ole Krüger. Die Entwicklung bei X sei mit den Grundwerten der Grünen nicht vereinbar. Der Landesverband wolle daher nicht Geld in eine Plattform investieren, “die rechte Frames nicht nur toleriert, sondern sogar bevorzugt verbreitet”, erklärte Krüger. Die Grünen in MV würden nun vorrangig Bluesky und Instagram nutzen, um über ihre politische Arbeit zu berichten und über soziale Netzwerke im konstruktiven Dialog zu bleiben.

Der Landesverband hatte nach eigenen Angaben seine Tweets seit der Twitterübernahme durch Musk Ende 2022 zwar auf etwa 17 pro Monat fast verdoppelt, zugleich aber Follower verloren. Auch die Zahl der Retweets sei seither rapide gesunken.

Seit Musk den Kurznachrichtendienst Twitter gekauft hat und in X umbenannte, sinken laut Marktforschern die Nutzerzahlen der Online-Plattform. Zuletzt beschleunigte sich zudem der Abgang großer Werbekunden. Auslöser war zum einen, dass Musk einen Beitrag unterstützte, der eine antisemitische Verschwörungstheorie enthielt. Fast zeitgleich demonstrierten Hassrede-Forscher, wie Werbung bekannter Marken neben Nazi-Beiträgen angezeigt werden kann.

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