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Wohnungsnot in Nordwestmecklenburg: Neubau stockt – Experten fordern Kurswechsel

Der Landkreis Nordwestmecklenburg steht vor einer wohnungspolitischen Herausforderung: Laut einer aktuellen Studie des Pestel-Instituts fehlen rund 1.700 Wohnungen. Gleichzeitig stehen über 2.300 Wohnungen seit mehr als einem Jahr leer – doch sie gelten als kaum vermietbar. Die Wohnungsmarktanalyse zeigt: Der Neubau läuft mit angezogener Handbremse.

Wohnungsdefizit trotz Leerstand

Die Zahlen sind alarmierend: Während die Nachfrage steigt, bleibt das Angebot knapp. Die Leerstände sind oft baulich oder strukturell nicht mehr vermietbar. Wer eine Wohnung sucht, kann sich auf diese Bestände kaum verlassen. Die Studie, erstellt im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), analysiert Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsmarktprognosen und Wohnraumbedarf.

Neubau stagniert – Bedarf steigt

Um das Defizit auszugleichen, müssten jährlich rund 630 neue Wohnungen entstehen. Doch im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Statistischem Bundesamt nur 140 Baugenehmigungen erteilt. Das reicht bei weitem nicht aus. Der Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, Matthias Günther, warnt:

Forderung nach günstigem Baugeld

Günther schlägt ein Zinsprogramm mit maximal 2 Prozent vor. Damit könnten private Bauherren und Investoren wieder aktiv werden. Auch BDB-Präsidentin Katharina Metzger fordert klare Signale aus Berlin: „Der versprochene Wohnungsbau-Turbo ist nirgends zu spüren. Die Maßnahmen greifen zu spät und zu zaghaft.“

Bürokratie und Baukosten als Bremsklötze

Die Studie kritisiert die Vielzahl an Bauvorschriften der letzten zehn Jahre. Energiesparauflagen und komplexe Genehmigungsverfahren hätten die Baukosten in die Höhe getrieben – ohne nennenswerten Umweltnutzen. „Deutschland muss wieder einfacher bauen“, fordert Günther. Weniger Vorschriften könnten schnell zu mehr bezahlbarem Wohnraum führen.

Fazit: Politisches Handeln dringend nötig

Nordwestmecklenburg braucht bezahlbaren Wohnraum – und zwar schnell. Die Studie zeigt klar: Ohne gezielte Förderprogramme, vereinfachte Bauvorgaben und politische Entschlossenheit droht der Wohnungsmarkt weiter zu kippen. Der Appell an die Bundesregierung ist deutlich: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist.

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