In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) seit Beginn eines EHEC-Ausbruches insgesamt 78 Infektionen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass mehr als jeder fünfte Fall mit einem schweren Krankheitsverlauf einherging. Die genaue Infektionsquelle bleibt trotz intensiver Untersuchungen weiterhin unklar.
Aktueller Anstieg der Infektionszahlen
Am Dienstag veröffentlichte das Lagus neue Zahlen, die einen deutlichen Anstieg um 16 weitere Infektionen im Vergleich zum Vortag zeigen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der betroffenen Personen auf 78. Am Montag waren lediglich drei neue Fälle gemeldet worden.
Suche nach der Infektionsquelle
Trotz der Identifizierung des verantwortlichen Bakterienstammes bleibt die Suche nach der Infektionsquelle bislang erfolglos. Die Behörden setzen auf detaillierte Befragungen der betroffenen Familien, um der Quelle näherzukommen. Diese Bemühungen werden durch das Gesundheitsministerium unterstützt, das weiterhin intensiv an der Aufklärung des Ausbruchs arbeitet.
Schwere Krankheitsverläufe
Die Serie von Infektionen, die auch Urlauber aus anderen Bundesländern betraf, begann Mitte August. Besonders bei Kindern führten die Infektionen häufig zu schweren Krankheitsverläufen. Bisher wurden 15 Fälle des sogenannten hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) registriert, einer schweren Komplikation der EHEC-Infektion.
Datenschutz und Infektionsschutz
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) veröffentlicht nur Gesamtzahlen für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Auf eine spezifische Nennung von Landkreisen oder Städten wird aus Gründen des Datenschutzes und des Infektionsschutzes verzichtet.
Hintergrundinformationen zu EHEC
EHEC steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli, ein Darmbakterium, das vor allem bei Wiederkäuern vorkommt und auf verschiedenen Wegen auf den Menschen übertragen werden kann. Diese Bakterien produzieren Shigatoxine, starke Zellgifte, die schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS mit Blutgerinnungsstörungen und Nierenfunktionsstörungen verursachen können.
Die Lage bleibt angespannt, und die Behörden arbeiten weiterhin daran, die Quelle der Infektionen zu identifizieren und weitere Ausbrüche zu verhindern.