Sonntag, 05.Mai 2024 | 19:49

Bessere Vorsorge fürs Herz: Lauterbach kämpft mit Gutscheinen gegen häufigste Todesursache

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland durch Vorsorge-Gutscheine senken.

“Wir wollen deutschlandweit bei Kindern und Jugendlichen, bei 25-Jährigen, bei 35-Jährigen und bei 50-Jährigen mit einem Gutschein-System alle auffordern, sich die Werte messen zu lassen: den Blutdruck, auch den Risikofaktor Zuckerkrankheit”, sagte Lauterbach der “Bild am Sonntag”. “Sie kriegen so etwas wie einen Gutschein. Das werden wir später über die elektronische Patientenakte abwickeln. Und mit diesem Gutschein können Sie sich dann die Blutwerte bestimmen lassen. Und wenn die Werte auffällig sind, dann können Sie über die Hausärzte die Behandlungen beginnen.”

Auf die Frage, warum Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland seien, antwortete Lauterbach: “Das ist unnötigerweise so. Unter idealen Vorbeuge-Bedingungen ließen sich fast 90 Prozent aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermeiden. Es gibt keine so tödliche Krankheit, wo so viel Tod unnötig ist. Und es ist traurig, dass wir in Deutschland so wenig erreicht haben.”

In Deutschland gebe es mittlerweile sehr wirksame, preiswerte Medikamente wie Statine, mit denen sich die Cholesterinwerte deutlich senken lassen, erklärte Lauterbach. Je früher man mit der Behandlung beginne, umso besser. Ist die Belastung in einer Familie hoch, müsse man schon bei Kindern anfangen.

Schon bei kleinen Kindern solle das Herzinfarktrisiko bestimmt werden. Auch die Angebote zur Entwöhnung von Rauchern sollten ausgebaut werden. “Wenn die Ärzte ein Honorar dafür bekommen, eine Rauch-Entwöhnung anzubieten, dann kann das schon etwas werden. Dann bewegen wir die Leute”, sagte Lauterbach.

Der SPD-Politiker hatte bereits im vergangenen Oktober angekündigt, dass unerkannter Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle künftig durch eine deutlich verbesserte Vorsorge früher erkannt und behandelt werden sollen. Nach Beratungen mit Ärzte-, Krankenkassen- und Apothekenvertretern kündigte er einen entsprechenden Gesetzentwurf an.

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