Freitag, 29.März 2024 | 15:58

Schwerin: Vielerorts Obdach- und Wohnungslose gegen Corona geimpft

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In Mecklenburg-Vorpommern haben vielerorts bereits obdach- und wohnungslose Menschen ihre erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Unterkünften sowie Städten und Landkreisen. Impfungen sind demnach etwa in Einrichtungen in Wismar, Schwerin, in Stralsund, auf Rügen oder in Greifswald erfolgt. In der Hansestadt Rostock sei teilweise schon die Zweitimpfung erfolgt. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereitete nach eigener Aussage Impfungen noch vor.

Die Impfungen seien gut angenommen worden, hieß es etwa von der Stadt Wismar. Ilona Martens, die für das Obdachlosenhaus in Greifswald zuständig ist, sagte: “Einige haben es angenommen, einige nicht”.

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) erklärte, man wolle die Schwächsten der Gesellschaft vorrangig impfen. “Dazu gehören von Obdachlosigkeit betroffene Menschen. Sie haben einen schlechteren Gesundheitszustand und erhöhtes Risiko für Infektionen auch aufgrund des häufig eingeschränkten Zugangs zu medizinischer Versorgung.” Laut Sozialministerium gehören Wohnungs- und Obdachlose zur Gruppe mit der zweithöchsten Impfpriorität, wenn sie in Notunterkünften leben.

In den Einrichtungen werden nach Aussage von Betreibern und Kommunen Corona-Hygienekonzepte umgesetzt. Dazu gehörten etwa eine weitreichende Maskenpflicht, Desinfektionsspender und Corona-Tests für Bewohner und Mitarbeiter. Von größeren Problemen oder gar Corona-Ausbrüchen wurde nicht berichtet. Für ihre Klienten habe sich durch den Corona-Shutdown etwa wegen der Ladenschließungen nicht allzu viel verändert, sagte Martens vom Obdachlosenhaus in Greifswald. “Die Stimmung ist bei uns nicht anders als vorher, muss ich ganz ehrlich sagen. Viele sind sowieso Einzelgänger”.

Laut Sozialministerium gibt es keine offiziellen Zahlen zur Wohnungslosigkeit in MV. Eine Abfrage von 2017 habe mehr als 140 Menschen ohne festen Wohnsitz ergeben, allerdings ohne Rostock, der größten Stadt im Land, und ohne den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, dem Landkreis mit den meisten Einwohnern. Laut Ministerium existieren im Land etwa 600 Plätze in Obdachlosenheimen und Nachtasyleinrichtungen, wobei Angaben zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dabei fehlen.

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